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  • · Fachbeitrag · Typ-2-Diabetes

    Intensivtherapie verdoppelt bei Risiko-Diabetikern Rate schwerer Hypoglykämien

    Bei älteren Diabetikern oder Diabetikern mit vielen Begleiterkrankungen werden bekanntlich weniger strikte HbA1c-Zielwerte empfohlen als bei jungen fitten Diabetikern. Denn die Verhinderung schwerer Hypoglykämien ist oberstes Gebot. Bei einer Intensivtherapie erhöht sich bei Risikopatienten die Rate schwerer Unterzuckerungen deutlich. Das zeigt eine retrospektive Analyse der Daten zu rund 31.500 Typ-2-Diabetikern aus den USA, im Median 58 Jahre alt. Knapp 4.000 von ihnen (12,5 %) wiesen nach Angaben der Autoren eine „hohe klinische Komplexität“ auf. Das heißt, sie waren ≥ 75 Jahre alt, dement, hatten eine terminale Niereninsuffizienz oder mindestens drei ernsthafte Begleiterkrankungen. Bei allen Studienteilnehmern lagen die HbA1c-Werte zu Beginn < 7,0 % (ohne Einsatz von Insulin) und waren in den vergangenen Jahren keine Hypoglykämien aufgetreten. In den folgenden zwei Jahren erhielten jeder vierte Patient mit geringer klinischer Komplexität und auch jeder fünfte mit hoher eine Intensivtherapie mit mehreren Antidiabetika, die aufgrund des HbA1c-Werts gar nicht nötig gewesen wäre. Die Inzidenz einer schweren Hypoglykämie stieg dadurch von 1,0 % (unter Standardtherapie) auf 1,3 % bei den gesünderen und von 1,7 % auf 3,0 % bei den Problempatienten.

     

    FAZIT | Mehr als jeder fünfte Typ-2-Diabetiker erhielt eine Intensivtherapie, die vermutlich gar nicht nötig war, so die Autoren. Bei Problempatienten wurde dadurch das Risiko einer schweren Hypoglykämie fast verdoppelt.

     

    Quelle