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  • · Article · Prostatakarzinom

    Aktive Überwachung in Frühstadien eines Prostatakarzinoms selten empfohlen

    Aktive Überwachung (AS) gilt als sinnvolle Strategie bei Patienten mit Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom, wird aber laut neuen US-Daten nur bei etwa jedem fünften Patienten durchgeführt bzw. empfohlen. In einer retrospektiven Kohortenstudie wurde die therapeutische Strategie bei mehr als 12.000 Männern ab 66 Jahren untersucht, bei denen in den Jahren 2006 ‒ 2009 die Diagnose Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom gestellt worden war. Im Jahr nach der Diagnosestellung wurden nur 20 % der Männer nicht behandelt und lediglich beobachtet. Der Anteil variierte je nach urologischer Praxis zwischen 5 und 64 %. Besonders niedrig war der Anteil der Beobachter bei Ärzten, deren medizinische Abschlussprüfung schon länger zurücklag und die auch Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom behandelten. In einer weiteren Befragung von mehr als 700 Urologen und radiologischen Onkologen gaben 70 % an, dass sie die AS bei einem Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom für eine effektive Strategie hielten und 80 %, dass sie zu wenig genutzt werde. In der Praxis favorisierten sie aber nur 22 %; 45 % würden stattdessen zur OP und 35 % zur Brachytherapie raten. 71 % erklärten, dass ihre Patienten nicht an AS interessiert seien.

     

    Quellen

    • Hoffman K et al.: Physician Variation in Management of Low-Risk Prostate Cancer. A Population-Based Cohort Study. JAMA Intern Med 2014;174(9):1450-1459