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  • · Fachbeitrag · KHK-Risiko

    Erhöhtes KHK-Risiko bei leichten EKG-Anomalien

    Anomalien im Ruhe-EKG wie leichte ST-Strecken-Abweichungen sind ein unabhängiger Prädiktor eines erhöhten KHK-Risikos. Das hat eine Studie bei fast 2.200 Senioren im Alter von 70 bis 79 Jahren bestätigt.

     

    Bei der Eingangsuntersuchung ‒ zu diesem Zeitpunkt hatten die Senioren keine manifesten Herz-Kreislauf-Erkrankungen ‒ wurden bei 13 % leichte EKG-Anomalien und bei 23 % schwerwiegendere Befunde wie gravierende ST-Strecken-Abweichungen, pathologische Q-Wellen, linksventrikuläre Hypertrophie oder Vorhofflimmern/-flattern festgestellt. Das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen wie akuter Herzinfarkt, Klinikeinweisung wegen Angina pectoris oder koronare Revaskularisation war bei diesen Personen im achtjährigen Untersuchungszeitraum signifikant erhöht: um 35 % bei Personen mit leichten und um 51 % bei Personen mit ausgeprägten EKG-Veränderungen, unabhängig von traditionellen Risikofaktoren. Bei 14 % der Personen mit mittelgradigem KHK-Risiko laut Risikoscores erfolgte bei Berücksichtigung der EKG-Befunde eine Reklassifizierung in eine höhere bzw. niedrigere Risikostufe.

     

    PRAXISHINWEIS | Sollte bei asymptomatischen Patienten zur Beurteilung des KHK-Risikos routinemäßig ein Ruhe-EKG geschrieben werden? Nein, schreibt Dr. Philip Greenland aus Chicago im Kommentar zur Studie und verweist auf entsprechende Empfehlungen der US-Herzgesellschaften. Sein Hauptargument: Eine Einstufung in eine niedrigere KHK-Risikostufe aufgrund eines unauffälligen EKGs, die eventuell weniger präventive Maßnahmen zur Folge hätte, sei aufgrund der derzeitigen Datenlage nicht zu rechtfertigen.