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  • · Fachbeitrag · Hypertonie

    ACE-Hemmer, bei Bedarf zusätzlich Kalzium- Antagonist ‒ beste Strategie bei Diabetikern

    ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten sind aufgrund von Hinweisen für eine Nephroprotektion bei Hypertonikern mit Diabetes oder Nieren­erkrankungen Medikamente der ersten Wahl. Eine neue Meta-Analyse hat Vorteile einer ACE-Hemmer-basierten antihypertensiven Therapie bei Diabetikern bestätigt. Weniger deutlich war der Einfluss in einer zweiten Meta-Analyse bei Patienten mit Nierenerkrankungen.

     

    In der ersten Meta-Analyse wurden Daten von 63 Studien mit insgesamt fast 37.000 Diabetikern mit Hypertonie ausgewertet. Der Nutzen der antihypertensiven Therapie bei den Hauptendpunkten Mortalität und Nierenfunktion war allerdings bestenfalls moderat. Im Vergleich zu Placebo wurde mit keiner 
Mono- oder Kombinationstherapie die Mortalität signifikant gesenkt. Die größte Chance auf ein verlängertes Leben hatten Patienten unter ACE-Hemmer plus Kalzium-Antagonist, gefolgt von ACE-Hemmer plus Diuretikum und ACE-Hemmer allein. Eine Monotherapie mit einem Betablocker war mit einer erhöhten Mortalität verbunden. Ein signifikanter Einfluss auf die Nierenfunktion wurde nur für ACE-Hemmer dokumentiert: Das Risiko für eine Verdopplung des Serumkreatinins war im Vergleich zu Placebo um 42 % verringert; am zweitbesten schnitten Angiotensin-II-Antagonisten ab. Beide Substanzen boten auch den besten Schutz vor einem terminalen Nierenversagen, obwohl die Unterschiede im Vergleich zu Placebo nicht signifikant waren.

     

    In der zweiten Meta-Analyse wurden Daten von 26 Studien mit über 150.000 Hypertonikern ausgewertet, darunter rund 30.000 mit eingeschränkter 
Nierenfunktion (eGFR < 60 ml). Das Risiko für kardiovaskuläre Komplika­tionen nahm mit zunehmender Blutdrucksenkung sukzessive ab, um rund ein Sechstel pro 5 mmHg verringerten systolischen Werten. Die Art der antihypertensiven Therapie hatte auf das Ergebnis keinen Einfluss.