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  • · Fachbeitrag · Epidemiologie

    Neue Daten zu Krebs in Deutschland

    Im Jahr 2010 sind in Deutschland 252.400 Männer und 224.900 Frauen an Krebs erkrankt. Das hat eine aktuelle Schätzung des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut in Berlin ergeben, publiziert in der 9. Ausgabe der Broschüre „Krebs in Deutschland“. Am häufigsten sind bei Männern Prostatakrebs (65.830) und Lungenkrebs (35.040), Frauen sind am häufigsten von Tumoren der Brustdrüse (70.340) und des Darms (28.630) betroffen. Die Zahl der Krebsneuerkrankungen hat zwischen 2000 und 2010 bei Männern um 21 %, bei Frauen um 14 % zugenommen. Dies liegt im Wesentlichen an der steigenden Zahl älterer Menschen im Rahmen des demografischen Wandels.

     

    Neben den aktuellen Entwicklungen zu Krebs enthält die Broschüre detaillierte Informationen zu 26 einzelnen Krebsarten: Beschrieben werden unter anderem Erkrankungs- und Sterberaten, die Verteilung der Tumorstadien sowie Überlebensraten. Erstmals enthalten ist in der 9. Ausgabe eine Übersicht zu seltenen Tumorerkrankungen und zum nicht-melanotischen Hautkrebs; Neuerkrankungs- und Sterberaten sind auch im internationalen Vergleich sowie für die einzelnen Bundesländer dargestellt.

     

    Ergänzt werden diese Daten durch die Ergebnisse der EUROCARE-5-Studie zu den Überlebensraten von Krebspatienten in Europa im Verlauf von 1999 bis 2007, die Anfang des Jahres in „Lancet Oncology“ veröffentlicht worden sind. Bei Erwachsenen wurden Daten von mehr als 10 Millionen Patienten aus 107 Krebsregistern in 29 europäischen Ländern ausgewertet. In allen Regionen haben sich die 5-Jahres-Überlebensraten von Krebspatienten in diesem Zeitraum verbessert, aber es gibt zum Teil deutliche Unterschiede von Land zu Land. Deutschland und weitere Länder aus Nord-, Zentral- und Südeuropa belegen die Spitzenplätze und liegen über dem europäischen Durchschnitt, schlechter schneiden osteuropäische Länder wie Bulgarien, Estland, Litauen, Polen und die Slowakei ab. Insgesamt haben sich die Überlebenschancen am stärksten bei Prostatakrebs (+74 %), Non-Hodgkin-Lymphomen (+54 %) und kolorektalen Karzinomen verbessert (+52 %).