Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Brustkrebsfrüherkennung

    Neue Daten unterstreichen die Risiken der Überdiagnose durch Mammographien

    Die Chancen, durch regelmäßige Mammographien Leben retten zu können, werden überschätzt, warnen Gilbert Welch und Brittney Frankel vom Dartmouth College in Lebanon (USA). „Die Zahl der Patientinnen, die eine Brustkrebserkrankung überlebt haben, steigt stetig. Dies legt fälscherweise nahe, dass man durch regelmäßige Mammographien das individuelle Risiko, an Brustkrebs zu sterben, drastisch verringern kann“, schreiben die US-Wissenschaftler. Allerdings: Ihrer Modellrechnung zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit, durch eine per Mammographie diagnostizierte Brustkrebserkrankung den Tod dieser Frau zu verhindern, in der Regel nur bei 5 bis 13 %. Das bedeutet: Regelmäßige Mammographien fördern vor allen Dingen eine Frühdiagnose von Brustkrebs (ohne Auswirkungen auf die Mortalität) und Überdiagnose, betonen die Autoren.

     

    Die US-Wissenschaftler sind bei ihrer Rechnung davon ausgegangen, dass eine 50-jährige Frau, die regelmäßig zum Mammographie-Screening geht, ein rund 2 %-iges Risiko hat, dass bei ihr in den nächsten zehn Jahren Brustkrebs diagnostiziert wird, und ein 1 %-iges Risiko, innerhalb von 20 Jahren an Brustkrebs zu sterben. Die Risikoreduktion der Brustkrebs-Mortalität infolge von Mammographien wurde mit 5 bis 25 % beziffert. Bei diesen Annahmen lag die individuelle Chance, durch eine Mammographie den Tod durch eine Brustkrebserkrankung zu verhindern, stets unter 25 %.

     

    Die Risiken der Überdiagnose verdeutlichen Ergebnisse einer weiteren Studie, bei der Daten von sieben Mammographie-Registern in den USA ausgewertet wurde. Die Wahrscheinlichkeit eines falsch-positiven Ergebnisses bei der ersten Mammographie von Frauen im Alter von 40 bis 59 Jahren lag bei 16 % und bei Folgeuntersuchungen bei jeweils rund 10 %.