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  • · Fachbeitrag · Rhinosinusitis

    Neue Daten bestätigen, dass Antibiotika nur selten hilfreich sind

    Bei Patienten mit einer akuten Rhinosinusitis werden oft bereits primär Antibiotika eingesetzt, obwohl die Erkrankungen in der Regel viral verursacht werden. Neue Studiendaten bestätigen, dass Antibiotika in den meisten Fällen unnötig sind.

     

    An einer Placebo-kontrollierten Untersuchung in zehn Praxen im US-Bundesstaat Missouri nahmen 167 Patienten mit unkomplizierter akuter Rhinosinusitis teil. Fast alle Patienten nahmen über fünf bis sieben Tage mindestens ein Medikament zur Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Husten oder Nasenschleimhautschwellung ein. Zusätzlich wurden die Patienten randomisiert über zehn Tage mit Amoxicillin (1500 mg täglich) oder Placebo behandelt. Bei der Beurteilung der Lebensqualität der Patienten nach drei bis vier Tagen und der Symptomlinderung an den Tagen drei und zehn wurden keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen festgestellt. Nur am Tag sieben wurden in der Symptombewertung geringe Vorteile für die Antibiotika-Gruppe festgestellt, berichten die Autoren. Insgesamt habe aber der Einsatz von Amoxicillin praktisch keinen Nutzen gehabt.

     

    In einer zweiten Studie bei 125 konsekutiven Patienten mit klinischen Zeichen einer chronischen Rhinosinusitis blieb der Nutzen einer Antibiotikatherapie unklar. Nur bei 75 Patienten (60 %) konnte in dieser Studie, in der routinemäßig Sinus-CT-Scans vorgenommen wurden, das Vorliegen einer Sinusitis objektiviert werden. Nur bei 18 Patienten wurden bei nasalen Endoskopien purulente Sekretionen gefunden ‒ bei allen waren die CT-Scans auffällig. Die Autoren empfehlen den längeren Einsatz von Antibiotika nur nach Nachweis einer Mukopurulenz.