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  • · Fachbeitrag · Medikamente

    Hat die ART Einfluss auf Anfälligkeit für Syphilis?

    | Der seit 2010 zu beobachtende Anstieg der Syphilis-Diagnosen setzt sich fort. Im Jahr 2015 wurden dem RKI 6.834 Syphilis-Fälle gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg um 19,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Betroffen sind überwiegend Männer und hier sind es vor allem diejenigen, die Sex mit Männern (MSM) haben. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich laut RKI in zahlreichen anderen Ländern weltweit beobachten. Als Ursache für diesen Anstieg wird allgemein das veränderte Sexualverhalten von MSM vermutet. Da eine HIV-Infektion gut behandelbar ist, nehmen riskante Sexualpraktiken, insbesondere ungeschützter Analverkehr, zu. |

     

    Forscher aus Kanada haben nun ein mathematisches Modell einer HIV- und Treponema pallidum-Koinfektion entwickelt, um die Folgen der ART-induzierten Verhaltensänderungen und der ART-induzierten biologischen Effekte auf die Syphilisinzidenz zu untersuchen. Grundlage ist u.a. die Beobachtung, dass ein Anstieg bei Gonorrhoe- und Chlamydien-Infektionen bei MSM weniger stark ausfällt als bei der Syphilis. Die Modellrechnung zeigt, dass neben riskanten Sexualpraktiken auch HIV-Medikamente an der erhöhten Syphilisinzidenz beteiligt sein könnten. Diese könnten die Immunantwort über verschiedene Mechanismen so verändern, dass eine erhöhte Empfänglichkeit gegenüber Treponema pallidum vorliegt. Um einen eventuellen Zusammenhang zwischen HIV-Medikamenten und einer erhöhten Syphilis-Anfälligkeit zu bestätigen, seien jedoch weitere Studien notwendig.

     

    Quelle