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  • · Fachbeitrag · Epidemiologie

    HIV/Tuberkulose-Komorbidität ist auch in Deutschland relevant

    Die HIV-Prävalenz unter Tuberkulose(Tb)-Kranken ist in Deutschland deutlich ­höher als in der Allgemeinbevölkerung. Laut Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind 4,5 % der Tb-Patienten in Deutschland mit HIV infiziert. In der Allgemeinbevölkerung liegt die HIV-Prävalenz bei unter 0,1 %. Aus­gehend von jährlich rund 4.300 Tb-Neuerkrankungen ‒ die Zahl ist seit Jahren auf stabilem Niveau ‒ ist also in Deutschland jährlich mit knapp 200 Patienten mit einer Ko-Infektion HIV/Tb zu rechnen.

     

    Die HIV/Tb-Komorbidität sei aufgrund ihrer Wechselwirkungen relevant, so das RKI, und die größte Hürde für eine erfolgreiche Bekämpfung und Elimination der Tuberkulose. Da in Deutschland keine Meldedaten zu HIV/Tb vorliegen, wurden die Erkrankungszahlen auf Basis der prospektiven Kohortenstudie ClinSurf HIV geschätzt, an der rund ein Fünftel aller in Deutschland ärztlich behandelten HIV-Infizierten teilnehmen. Bei 298 von ihnen wurden im Zeitraum 2002 bis 2009 HIV/Tb-Ko-Infektionen verzeichnet. Die Betroffenen sind jünger als andere Tb-Patienten (38 vs. 48 Jahre) und haben ein anderes Herkunftsprofil. 60 % der Betroffenen sind ausländischer Herkunft und stammen vorwiegend aus Subsahara-Afrika. Unter Tb-Patienten lag der Anteil der Migranten im Jahr 2011 bei 45 %. Die meisten stammten aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion.

     

    Quelle