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  • 29.10.2007 | Rheumatoide Arthritis (RA)

    Anti-CCP-Antikörper erleichtern dieFrühdiagnose einer RA

    Um knöcherne Läsionen zu vermeiden, gilt bei der Behandlung von Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) heutzutage der Grundsatz: „Hit hard and early!“ Dabei sollten krankheitsmodifizierende Antirheumatika (disease modifying antirheumatic drugs, DMARD) idealerweise bereits innerhalb der ersten drei Monate der Erkrankung verabreicht werden. Dies setzt natürlich eine frühe und akkurate Diagnose voraus. Bei klinischem Verdacht bietet sich die Bestimmung von Antikörpern gegen cyclische citrullinierte Peptide (anti-CCP-Antikörper) an. Der Nachweis ist für eine RA wesentlich spezifischer als der üblicherweise verwendete Rheumafaktor (RF). 

     

    In einer Metaanalyse haben japanische Wissenschaftler für anti-CCP-Antikörper eine Spezifität von 95 Prozent im Vergleich zu 85 Prozent bei RF ermittelt. Die Sensitivitäten waren mit 67 und 69 Prozent ähnlich. Während sich RF auch bei etlichen anderen chronisch entzündlichen Erkrankungen – etwa bei Kollagenosen – und bei bis zu 15 Prozent der Normalbevölkerung nachweisen lässt, kommen anti-CCP-Antikörper nur bei 0,4 Prozent gesunder Menschen vor. Die Antikörper sind oft schon lange vor Symptombeginn nachweisbar und haben auch prognostische Bedeutung. So konnten die Forscher belegen, dass RA-Patienten mit Nachweis von anti-CCP-Antikörpern häufiger einen progressiven Verlauf haben und frühzeitig knöcherne Erosionen entwickeln. Gerade für solche Patienten kann eine frühzeitige DMARD-Behandlung ganz entscheidend sein. 

     

    Praxistipp

    Haben Sie bei einem Patienten oder einer Patientin einen hohen klinischen Verdacht auf eine Rheumatoide Arthritis, empfiehlt es sich, anti-CCP-Antikörper zu bestimmen. Sie sind wesentlich spezifischer als der Rheumafaktor (RF) und erlauben gerade bei RF-negativen Patienten eine frühzeitige Diagnose. Da sie zudem Patienten mit einem besonders aggressiven Krankheitsverlauf mit rascher Ausbildung von Knochenerosionen identifizieren helfen, kann rasch eine Basistherapie begonnen werden. Seit Juli dürfen anti-CCP-Antikörper zulasten der GKV bestimmt werden. 

     

    Quelle

    • Nishimura K et al.: Meta-analysis: Diagnostic Accuracy of Anti-Cyclic Citrullinated Peptide Antibody and Rheumatoid Factor for Rheumatoid Arthritis. Annals of Internal Medicine 2007, 146: 797-808.