Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 15.01.2008 | Reisemedizin

    Flugreisen sind auch für schwer Lungenkranke relativ sicher

    Der Kabinendruck in einem Passagierflugzeug während eines Fluges in einer Höhe von 10.000 Metern entspricht einem Luftdruck in einer Höhe von rund 2.400 bis 2.500 Metern. In dieser Höhe kann der Sauerstoffpartialdruck im Blut auf Werte bis unter 60 mmHg fallen. Für Gesunde ist dies in der Regel kein Problem. Wie riskant sind aber Langstreckenflüge für Patienten mit Lungenerkrankungen? Britische Wissenschaftler haben dies in einer prospektiven Studie untersucht und ziehen das Fazit, dass Flugreisen bei entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen auch für schwer Lungenkranke möglich und relativ sicher sind. 

     

    Aus britischen Atemwegskliniken wurden 616 Patienten mit Lungenkrankheiten, die eine Flugreise planten, für die Studie ausgewählt. Die Patienten waren im Mittel 61 Jahre alt. Die häufigsten Diagnosen waren COPD (39 Prozent, meist mittelgradig bis schwer), interstitielle Lungenerkrankungen (23 Prozent), Asthma (15 Prozent) und obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom. Drei Monate vor der geplanten Reise wurden die Patienten eingehend untersucht inklusive Pulsoxymetrie und Lungenfunktionstests. Bei 275 Patienten erfolgte ein Hypoxie-Belastungstest, aufgrund dessen 129 Patienten (45 Prozent) zur Möglichkeit einer Sauerstoff-Beatmung im Flugzeug geraten wurde. 

     

    69 Patienten (elf Prozent) traten die Reise nicht an, 31, darunter 13 COPD-Patienten, wegen ihres schlechten Gesundheitszustands. Sieben Patienten waren in der Zwischenzeit gestorben. 431 Patienten, die geflogen waren, gaben anschließend Auskunft über ihre Beschwerden an Bord und danach. 85 Personen verfügten an Bord über eine Sauerstofftherapie. Insgesamt fast jeder Fünfte (18 Prozent) hatte Atemwegsprobleme bei Hin- oder Rückflug. Die häufig-sten Beschwerden waren Atemlosigkeit, Husten und Brustschmerzen von meist milder bis mittlerer Intensität. Fünf Patienten nahmen während des Fluges medizinische Hilfe in Anspruch.