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  • 31.05.2010 | Nicht-ST-Streckenhebungsinfarkt (NSTEMI)

    Sofortige Katheterintervention ist unnötig

    Nicht alle Herzinfarkt-Patienten müssen für eine optimale Prognose schnellstmöglich ins Katheterlabor. In einer Multicenterstudie in sechs deutschen Kliniken bei rund 600 Patienten mit einem NSTEMI - also einem nicht im EKG erkennbaren Herzinfarkt - hat sich gezeigt, dass ein sofortiges invasives Vorgehen innerhalb von zwei Stunden nach Klinikeinlieferung keine Vorteile bringt im Vergleich zu einer frühen Katheterdiagnostik (im Median nach 19 Stunden) oder einer selektiven Herzkatheteruntersuchung innerhalb von 72 Stunden. „Bei beschwerdefreien NSTEMI-Patienten muss nachts nicht aufgestanden werden, der Eingriff kann während der klinischen Routine erfolgen“, kommentierte Prof. Dr. Holger Thiele aus Leipzig beim Mannheimer Kardiologenkongress die Studienergebnisse. Alle Studienteilnehmer waren wegen Angina-pectoris-Beschwerden in den vergangenen 24 Stunden in die Klinik eingeliefert worden und wurden optimal medikamentös versorgt. Weder bei der Infarktgröße, ermittelt durch Messung der CK-MB, noch bei klinischen Ereignissen innerhalb von sechs Monaten, zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den drei Therapiestrategien. 

     

    Quelle

    • 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Mannheim, Pressekonferenz 9. April 2010, Prof. Dr. Holger Thiele, Leipzig
    Quelle: Ausgabe 06 / 2010 | Seite 1 | ID 136021