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  • 25.10.2010 | Literatur-Review

    Gibt es modifizierbare Risikofaktoren zur Beeinflussung kognitiver Defizite im Alter?

    Ein gesunder Lebensstil könnte kognitive Verluste im Alter verhindern und einer Demenz vorbeugen, wird häufig vermutet. Allerdings sind die Belege für einzelne Ernährungs- oder Verhaltensfaktoren nicht so robust, um eindeutige Schlussfolgerungen ziehen zu können, so das Fazit von US-Forschern nach Sichtung der Daten von mehr als 150 Studien (127 Beobachtungsstudien, 22 randomisierte klinische Studien und 16 systematischen Reviews). Evidenzen für eine vorbeugende Wirkung gebe es nur für kognitives Training. Untersucht wurden auch die Einflüsse von Erkrankungen, Medikamenten und genetischen Faktoren.  

     

    Laut Beobachtungsstudien ist eine mediterrane Ernährung sowie der Konsum von Gemüse und möglicherweise von Omega-3-Fettsäuren mit einem verringerten Risiko für kognitive Verluste verbunden. Raucher haben im Vergleich zu Nicht-Rauchern ein rund 40 Prozent erhöhtes Risiko für kognitive Einbußen. Auch bei Diabetikern und Patienten mit Metabolischem Syndrom oder Depressionen sowie Personen mit Apolipoprotein E4-Allel ist mit einem erhöhten Risiko für stärkere kognitive Einbußen im Alter zu rechnen. 

     

    Vergleichsweise wenige Daten liegen aus klinischen Studien vor. Nur für körperliches Training und für kognitives Training gibt es aus jeweils einer Studie Hinweise für eine vorbeugende Wirkung. Weder für Medikamente wie Statine, Antihypertensiva, NSAR, Ginkgo biloba oder Cholesterinesterase-Hemmer noch für Nahrungssupplemente wie Folsäure und Vitamine B, C oder E konnten eindeutige Assoziationen mit dem Verlauf kognitiver Fähigkeiten im Alter nachgewiesen werden. Insgesamt fordern die Autoren verbesserte und standardisierte Untersuchungsmethoden. Aufgrund ihres Literatur-Reviews sehen sie lediglich Evidenzen für eine vorbeugende Wirkung kognitiven Trainings, primär aufgrund einer einzigen qualitativ hochwertigen klinischen Studie.