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  • 28.09.2007 | Legionellen-Pneumonie

    Symptome bei älteren Pneumonie-Kranken oft atypisch

    Der Anteil von ambulant erworbenen Pneumonien, die durch Legionellen verursacht werden, nimmt bei älteren Patienten zu. Nur wenig bekannt sind allerdings die Symtomatik und die Risikofaktoren von durch Legionella pneumophila verursachten, ambulant erworbenen Pneumonien bei Patienten über 65 Jahren. Spanische Wissenschaftler haben dies in einer Studie untersucht und bei älteren Patienten deutliche Unterschiede im Vergleich zu jüngeren gefunden. 

     

    Bei der Untersuchung wurden Daten von 158 Patienten ausgewertet, die zwischen 1994 und 2004 mit einer Legionellen-Pneumonie in eine Klinik in Barcelona eingeliefert worden waren. 104 Patienten waren jünger als 65 Jahre und 54 Patienten älter. Die Symptomatik unterschied sich deutlich zwischen beiden Altersgruppen. Ältere Patienten hatten seltener Fieber (87 vs. 97 Prozent) und deutlich seltener nicht-respiratorische Beschwerden wie Durchfall (6 vs. 28 Prozent) und Kopfschmerzen (2 vs. 35 Prozent). Auch auffällige Laborbefunde waren bei älteren seltener als bei jüngeren Patienten, etwa erniedrigte Natriumspiegel (6 vs. 27 Prozent), erhöhte Aspartat-Aminotransferase (AST, 31 vs. 55 Prozent) oder erhöhte Kreatininkinase (13 vs. 29 Prozent). 

     

    Wie zu erwarten hatten ältere Patienten gehäuft Begleiterkrankungen wie chronische Lungenerkrankungen, Diabetes, neuromuskuläre Erkrankungen und Herzinsuffizienz. Jüngere Patienten waren gehäuft Raucher und Alkoholiker. Bei der Behandlung wurden ebenso wie bei der Komplikationsrate keine signifikanten Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Patienten registriert. Zwar war die Sterblichkeit bei älteren Patienten etwa doppelt so hoch (11 vs. 5 Prozent), aber der Unterschied war ebenfalls nicht signifikant. 

     

    Praxistipp

    Legionellen-Pneumonien sind vermutlich unterdiagnostiziert und werden aufgrund des steigenden Anteils älterer Menschen weiter zunehmen. Zu beachten ist, dass bei älteren Patienten typische Beschwerden wie Fieber fehlen können. Bei Verdacht sollten frühzeitig Erregernachweise veranlasst werden, damit die Diagnose nicht verzögert wird. 

    Quelle