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  • 22.08.2008 | Impfung

    STIKO hat neue Impfempfehlungen veröffentlicht

    Die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat ihre Impfempfehlungen aktualisiert. So wurden die Gebiete, für die eine FSME-Impfempfehlung gilt, an die neue im April veröffentlichte FSME-Risikokarte des RKI angepasst. Risikogebiete in Deutschland sind zur Zeit insbesondere Baden-Württemberg, Bayern, einige Landkreise in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Detaillierte Hinweise zu FSME-Risikogebieten sind im Epidemiologischen Bulletin Ausgabe 17/2008 des RKI enthalten. 

     

    Außerdem wird für eine sogenannte Riegelungsimpfung gegen Kinderlähmung künftig genauso wie bei der Grundimmunisierung gegen Polio anstelle des oralen Polio-Lebendimpfstoffs (OPV) eine inaktivierte Poliomyelitits-Vakzine (IPV) empfohlen. Dies wird mit dem – wenn auch sehr geringen – Risiko einer Vakzine-assoziierten paralytischen Poliomyelitis (VAPP) bei Verwendung des OPV begründet. Eine Riegelungsimpfung wird notwendig, wenn das Poliovirus in Deutschland eingeschleppt und hier auf eine zweite Person übertragen wird. 

     

    Insgesamt wurden die neuen Impfempfehlungen im Vergleich zu den letzten nur geringfügig modifiziert. Auf 20 Seiten ist alles Wissenswerte zu Indikations-, Reise- und Auffrischimpfungen zusammengefasst. Zu beachten ist, dass Personen mit akuten therapiebedürftigen Erkrankungen frühestens zwei Wochen nach Genesung geimpft werden sollten (Ausnahme: postexpositionelle Impfung). 

     

    Praxistipp

    Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten präventiven Maßnahmen auf dem Gebiet der Medizin. „Die Möglichkeiten für Schutzimpfungen werden aber noch nicht ausreichend genutzt“, betont Jörg Hacker, Präsident des Robert-Koch-Instituts in Berlin. Zum Beispiel sind laut der Kindergesundheitsstudie KiGGS bei Kindern im Alter von zwei Jahren nur knapp 60 Prozent zweimal gegen Masern geimpft; laut STIKO-Empfehlung sollte die Masernschutzimpfung mit zwei Dosen bis zum 23. Lebensmonat abgeschlossen sein. Einen wichtigen Fortschritt soll die neue Kinderuntersuchung „U7a“ zwischen dem 34. und 36. Lebensmonat bringen, bei der der Impfstatus vor Aufnahme in den Kindergarten noch einmal bewertet werden kann.