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  • 25.02.2009 | Herzinsuffizienz

    Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, wenn möglich, keine NSAR-Therapie!

    Patienten mit Herzinsuffizienz sollten, wenn möglich, keine NSAR einnehmen. Neue Daten aus Dänemark bestätigen, dass nicht nur COX-2-Hemmstoffe, sondern auch traditionelle NSAR bei diesen Patienten das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Die Sterblichkeit von Patienten mit Herzinsuffizienz, die bereits einmal in der Klinik behandelt worden waren, wurde zum Beispiel durch Einnahme von Diclofenac mehr als verdoppelt; das Risiko für eine erneute Hospitali­sierung wegen Herzinsuffienz oder eines Herzinfarkts wurde um jeweils 35 Prozent erhöht. Celecoxib erhöhte die Sterblichkeit um 75 Prozent und das Risiko einer erneuten Hospitalisierung um 24 bis 38 Prozent und war damit ähnlich riskant wie das vom Markt genommene Rofecoxib. Die Sterblichkeit wurde durch diese Substanz um 70 Prozent, das Risiko einer Klinikeinweisung wegen Herzinsuffizienz um 40 Prozent und wegen eines Infarktes um 30 Prozent erhöht. 

     

    Bei der Studie wurden Registerdaten von 107.092 Patienten ausgewertet, die zwischen 1995 und 2004 wegen Herzinsuffizienz hospitalisiert worden waren. Rund ein Drittel von ihnen war nach der Entlassung mindestens einmal mit NSAR behandelt worden. Alle eingesetzten NSAR waren mit einer Erhöhung des kardiovaskulären Risikos verbunden. In der Regel war die Risikoerhöhung dosisabhängig. Ibuprofen erhöhte die Sterblichkeit um 31 Prozent, das Risiko für eine Klinikeinweisung wegen Herzinsuffizienz um 16 Prozent und wegen eines Infarktes um 33 Prozent. Selbst die Substanz Naproxen, der bereits eine kardioprotektive Wirkung zugeschrieben wurde, erhöhte die Sterblichkeit wie Ibuprofen (1200 mg täglich) - allerdings nur in hoher Dosis (500 mg täglich). Insgesamt war eine Naproxen-Therapie mit einer um 22 Prozent erhöhten Sterblichkeit verbunden. 

     

    Praxistipp

    Alle NSAR scheinen bei Patienten mit Herzinsuffizienz schädliche Wirkungen zu haben, resümieren die Autoren und raten dazu, eine NSAR-Therapie möglichst zu vermeiden. Brauchen Patienten mit Herzinsuffizienz ein NSAR, sollten COX-1-selektive Substanzen in niedriger Dosierung bevorzugt und es sollte über einen möglichst kurzen Zeitraum behandelt werden. 

     

    Quelle

    • Gislason GH et al.: Increased mortality and cardiovascular morbidity associated with use of nonsteroidal antiinflammatory drugs in chronic heart failure. Arch Intern Med 2009; 169: 141-149
    Quelle: Ausgabe 03 / 2009 | Seite 1 | ID 124782