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  • 01.12.2010 | Herzbericht 2009

    Weniger Herzinfarkte, aber steigende Therapiekosten

    Die Zahl der Herzinfarkte ist in Deutschland weiter rückläufig, während die Kosten für die Therapie von Infarkt-Patienten deutlich gestiegen sind. Das geht aus dem aktuellen Herzbericht 2009 hervor, in dem auf 258 DIN A4-Seiten Bilanz gezogen wird zu Indikationen, Therapie und Kosten stationär eingelieferter Herzpatienten. Im Berichtsjahr 2008 ist im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Herzinfarkte um 2,8 Prozent zurückgegangen. Mehr als 133.000 männliche und 77.000 weibliche Infarkt-Patienten wurden in der Klinik versorgt, rund 30.500 Männer und 26.000 Frauen starben an einem akuten Myokardinfarkt. Die Zahl der Herzinfarkt-Toten ist seit dem Jahr 2000 insgesamt um 10.500 Fälle bzw. 15 Prozent gesunken, berichtete Dr. Ernst Bruckenberger aus Hannover bei der Vorstellung des Berichts auf der Herbsttagung der deutschen Kardiologen in Nürnberg. Die Zahl der Klappenerkrankungen ist um 4,6 Prozent, die der Herzrhythmusstörungen um 4 Prozent und die Zahl der Herzinsuffizienzen um 4,6 Prozent gestiegen. 

    Infarktkosten haben überproportional zugenommen

    Die Diagnose- und Therapiekosten für Herzkrankheiten sind zwischen 2002 und 2008 insgesamt um mehr als 35 Milliarden Euro gestiegen - eine Zunahme um 16 Prozent. Besonders deutlich ist der Zuwachs der Kosten für den akuten Herzinfarkt, der im genannten Zeitraum bei Männern 82 und bei Frauen 62 Prozent betrug. Rund 70 Prozent der Behandlungskosten bei Infarkt-Patienten entfielen auf die Krankenhäuser. 

     

    Etwas verringert hat sich in den vergangenen Jahren der kontinuierliche Anstieg von Untersuchungen und Interventionen in Herzkatheter-Labors. In 830 solcher Labors in Deutschland (knapp sechs Prozent mehr als im Vorjahr) wurden im Berichtsjahr knapp 865.000 Herzkatheter-Untersuchungen (plus 1,5 Prozent) und mehr als 310.000 Interventionen (plus 1,1 Prozent) vorgenommen. Es wurden mehr als 271.000 Stents implantiert, 42 Prozent davon Medikamente-freisetzende. Außerdem erfolgten mehr als 51.000 elektrophysiologische Untersuchungen mit insgesamt fast 41.000 Katheterablationen. Der Leistungsanstieg im Vergleich zum Vorjahr wird von den Autoren als der zweitniedrigste seit dem Jahr 1980 genannt. 

     

    Quelle

    • Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, 7. bis 9. Oktober 2010, Nürnberg, Dr. Ernst Bruckenberger, Hannover
    Quelle: Ausgabe 12 / 2010 | Seite 1 | ID 140463