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  • 06.01.2009 | Hepatitis B

    US Centers for Disease Control erweitern Indikationen für serologische HBV-Tests

    Die US-amerikanischen Centers for Disease Control haben neue Empfehlungen zur Diagnostik der chronischen Virushepatitis B (HBV) und zum Umgang mit der Erkrankung im öffentlichen Gesundheitswesen herausgegeben. Erweitert wurden dabei auch die Indikationen für eine Hepatitis-Serologie. Empfohlen werden HBV-Tests jetzt in allen Bevölkerungsgruppen mit einer HBs-Antigen (HBsAg)-Prävalenz von mehr als zwei Prozent oder Menschen, die in Gegenden mit einer entsprechenden Durchseuchung geboren wurden, bei homosexuellen Männern, intravenös Drogenabhängigen, Patienten unter zytotoxischer oder immunsuppressiver Therapie und Patienten mit erhöhten Transaminasen unklarer Ursache. Die Wissenschaftler erhoffen sich, durch das Screening in Risikogruppen die weitere Ausbreitung der Erkrankung sowie Morbidität und Mortalität der Betroffenen verringern zu können. So können bei Früherkennung Kontaktpersonen rechtzeitig geimpft und Patienten mit chronischer Infektion antiviral behandelt und im Verlauf regelmäßig auf HBV-assoziierte Lebererkrankungen untersucht werden.  

     

    Eine Hepatitis-Serologie wurde bislang nur empfohlen für Schwangere, Kinder HBsAg-positiver Mütter, Haushaltskontakte und Geschlechtspartner infizierter Personen, für Menschen aus Ländern mit einer HBsAg-Prävalenz von mindestens acht Prozent, für HIV-Infizierte sowie für Personen, die möglicherweise mit kontaminierten Körperflüssigkeiten Kontakt hatten. 

     

    Hintergrund

    Weltweit sind etwa 350 Millionen Menschen chronisch mit dem ­Hepatitis B-Virus infiziert. Schätzungsweise 620.000 Patienten sterben jährlich an HBV-assoziierten Lebererkrankungen wie Leberversagen, Leberzirrhose und Leberzellkarzinom. Dies verdeutlicht den hohen Stellenwert von Hepatitis B-Impfungen. Allerdings sind inzwischen auch chronische Infektionen mit Medikamenten wie Interferon und antiviralen Wirkstoffen gut in den Griff zu bekommen. Eine akute ­Hepatitis B, die zwei bis vier Monate dauert, macht meist unspezifi­sche Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Bei Kindern unter fünf Jahren und Immunsupprimierten kann die akute Phase wegen der häufig fehlenden Symptome ohne entsprechende Labortests leicht übersehen werden. 

    Quelle

    • Weinbaum CM et al.: Recommendations for Identification and Health Management of Persons with Chronic Hepatitis B Virus Infection. Morb Mortal Wkly Rep 2008; 57(RR-8): 1-20
    Quelle: Ausgabe 01 / 2009 | Seite 15 | ID 123621