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  • 27.09.2010 | Erektile Dysfunktion (ED)

    Mit dem Blutzucker steigt das ED-Risiko

    Bei Diabetikern treten gehäuft Erektionsstörungen auf. Die Prävalenz variiert je nach Studie zwischen 35 und 90 Prozent. Italienische Forscher haben die hohe Prävalenz in einer Studie bei 555 konsekutiven Typ-2-Diabetikern bestätigt und nach Risikofaktoren gesucht. Außer dem Alter und kardiovaskulären Risikofaktoren erwies sich auch ein schlecht eingestellter Blutzucker als prädiktiv für eine erektile Dysfunktion (ED). Regelmäßige körperliche Aktivität wirkte protektiv. 

     

    Die Studienteilnehmer waren 35 bis 70 Jahre alt (Mittel 58 Jahre), hatten seit mindestens sechs Monaten einen Diabetes (Mittel fünf Jahre) und einen Body-Mass-Index > 24 kg/m2 (Mittel 30 kg/m2). Der HbA1c-Wert lag durchschnittlich bei 8,4 Prozent; über 70 Prozent der Patienten hatten Werte über 7,0 Prozent. 70 Prozent der Studienteilnehmer erfüllten die Kriterien für ein Metabolisches Syndrom, 57 Prozent hatten eine Hypertonie und 22 Prozent ein atherogenes Lipidprofil (HDL-Cholesterin < 40 mg/dl, Triglyzeride > 200 mg/dl). 

     

    Laut Befragung mit dem IIEF (International Index of Erectile Function)-5-Fragebogen waren rund 60 Prozent der Studienteilnehmer von Erektionsstörungen betroffen: neun Prozent hatten eine milde ED, elf Prozent eine milde bis mittelgradige, 17 Prozent eine mittelgradige und 23 Prozent eine schwere ED. Wie zu erwarten nahmen Häufigkeit und Ausprägung der ED mit dem Alter deutlich zu: Der Anteil einer schweren ED betrug nur knapp vier Prozent bei unter 45-Jährigen, 13 Prozent bei 46- bis 55-Jährigen und knapp 30 Prozent in der Altersgruppe 56 bis 70 Jahre. Als weitere wichtige Risikofaktoren erwiesen sich Metabolisches Syndrom (über zweifache Risikoerhöhung), Rauchen (1,4-fach), Hypertonie (1,3-fach), atherogenes Lipidprofil (1,2-fach) und Depressivität (1,1-fach). Auch ein schlecht eingestellter Blutzucker, dessen Rolle als ED-Risikofaktor bisher unklar ist, erwies sich als sehr relevant: Pro Zunahme des HbA1c-Werts um ein Prozent stieg das ED-Risiko um 18 Prozent (p=0,03).