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  • 29.07.2009 | Diabetes-Prävention

    Vermehrt Diabetes unter Langzeittherapie mit Antidepressiva

    Unter einer langfristigen antidepressiven Behandlung in mittleren bis hohen Dosierungen muss vermehrt mit Diabetes-Neuerkrankungen gerechnet werden. Das hat eine große Fall-Kontroll-Studie in Großbritannien mit Daten von 166.000 Patienten ergeben, denen mindestens einmal ein Antidepressivum verschrieben worden war. Erhöhte Erkrankungsinzidenzen wurden sowohl unter Trizyklika (plus 77 Prozent) als auch unter selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI, plus 106 Prozent) festgestellt, wenn die Therapie länger als zwei Jahre dauerte und mittlere bis hohe Dosierungen eingesetzt wurden. Signifikant war der Zusammenhang bei einer Trizyklikatherapie allerdings nur für Amitryptilin (2,5-fach erhöhtes Diabetesrisiko). Unter den SSRI war Paroxetin besonders ungünstig (vierfach erhöhtes Risiko bei Langzeittherapie mit mehr als 20 mg täglich). Als Hauptgrund für die vermehrten Diabeteserkrankungen wird die Gewichtszunahme unter Antidepressiva angenommen.  

     

    Quelle

    • Andersohn F et al.: Long-Term Use of Antidepressants for Depressive Disorders and the Risk of Diabetes Mellitus. Am J Psychiatry 2009; 166: 591-598
    Quelle: Ausgabe 08 / 2009 | Seite 9 | ID 128737