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  • 25.03.2010 | Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

    Kombination mehrerer Wirkstoffe vorteilhaft

    Husten und Atemnot machen COPD-Patienten das Leben schwer. Ziele der Behandlung nach den Leitlinien der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) sind aber nicht nur, Symptome und Lungenfunktion zu bessern, sondern auch Krankheitsprogression und Exazerbationen zu verhindern, die Lebensqualität zu steigern und die Mortalität zu senken. All das wird mit einzelnen Wirkstoffklassen - vorrangig Betamimetika, Anticholinergika und inhalative Kortikosteroide (ICS) - nicht gleichermaßen erreicht. Das ist die Rationale für die Kombinationstherapie. 

     

    Während im COPD-Stadium I kurzwirksame inhalative Bronchodilatatoren nach Bedarf verwendet werden, erfolgt ab Stadium II eine Dauertherapie mit langwirksamen Substanzen. Dazu zählen das Anticholinergikum Tiotropium und langwirksame Beta-2-Agonisten (LABA) wie Salmeterol oder Formoterol. Verglichen mit kurzwirksamen Bronchodilatatoren (z.B. Salbutamol, Ipratropium) beeinflussen LABA stärker die Symptome, senken die Zahl der Exazerbationen und gehen mit einem besseren Gesundheitszustand einher. Ab dem Stadium III werden zusätzlich ICS verordnet. Sie können allein das Nachlassen der Lungenfunktion zwar nicht aufhalten, wirken aber antientzündlich und verbessern die Prognose durch Senkung des Exazerbationsrisikos (siehe auch Seite 19).  

     

    Vorteile von LABA/ICS-Kombinationen sind vielfach belegt. So wurden unter Formoterol plus Budesonid rasch und anhaltend eine deutliche Verbesserung der Einsekunden-Kapazität (FEV1) erreicht, während die FEV1 unter den Einzelsubstanzen rückläufig war. Zumindest tendenziell senken LABA/ICS die Sterblichkeit und sind dabei möglicherweise Tiotropium überlegen, das laut einer Meta-Analyse der Daten von über 7.000 Patienten das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Tod mehr als verdoppelt. In UPLIFT, einer Studie mit über 6.000 Patienten, war allerdings das Risiko für Tod, speziell kardiovaskulären Tod, Myokardinfarkt und Schlaganfall unter Tiotropium nicht höher als unter Placebo.