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  • 31.08.2007 | Chlamydien-Infektion

    In den USA wird Screening für Frauen aus Risikogruppen empfohlen

    In welchen Bevölkerungsgruppen ist ein Screening auf Infektionen mit Chlamydia trachomatis sinnvoll? Darüber gibt es von Land zu Land unterschiedliche Ansichten. In den USA sind jetzt die bisherigen Empfehlungen für ein Screening auf Chlamydien aktualisiert worden. Routinemäßig getestet werden sollten nach Ansicht der US-Wissenschaftler Frauen mit erhöhtem Risiko für eine Chlamydien-Infektion. 

     

    Für die Aktualisierung der Empfehlungen wurden Literaturdaten aus den Jahren 2001 bis 2005 ausgewertet. Zwar wurden insgesamt 452 englischsprachige Artikel zum Thema gefunden, aber nur eine Studie erfüllte die harten Auswahlkriterien, dass durch ein Screening auch nachweislich Komplikationen der Erkrankung verringert worden waren. In der Untersuchung bei nicht-schwangeren Frauen mit erhöhtem Infektionsrisiko wurde belegt, dass ein Screening mit einer verringerten Prävalenz von Chlamydien-Infektionen und im Verlauf eines Jahres auch mit weniger urogenitaler Entzündungen assoziiert ist. Neue Studiendaten zum Nutzen eines Chlamydien-Screenings bei Schwangeren ohne erhöhtes Infektionsrisiko oder bei Männern wurden nicht gefunden. 

    Einmal pro Jahr Tests für Frauen bis 24 Jahre

    Die US-Wissenschaftler halten deshalb an ihren bisherigen Empfehlungen für ein Screening fest: 

     

    • Alle sexuell aktiven jüngeren Frauen bis zum Alter von 24 Jahren sowie alle älteren Frauen mit erhöhtem Infektionsrisiko sollten mindestens einmal jährlich auf Infektionen mit Chlamydien untersucht werden (Evidenzgrad A). Ein erhöhtes Infektionsrisiko haben außer jüngeren Frauen auch Frauen, die bereits eine Chlamydien-Infektion oder andere sexuell übertragbare Infektionserkrankungen hatten, die einen neuen oder wechselnde Sexualpartner haben und die nicht regelmäßig Kondome benutzen.
    • Alle Schwangere bis zum Alter von 24 Jahren und ältere Schwangere mit erhöhtem Infektionsrisiko sollten ebenfalls untersucht werden, und zwar beim ersten Besuch sowie im dritten Trimester (Evidenzgrad B).
    • Frauen ab 25 Jahren sollten nicht routinemäßig untersucht werden, so lange kein erhöhtes Infektionsrisiko vorliegt, unabhängig davon, ob sie schwanger sind oder nicht (Evidenzgrad C).
    • Für Männer gibt es derzeit nicht genügend Daten, um Vorteile und Nachteile eines Screenings gegeneinander abzuwägen (Klasse-I-Empfehlung).