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  • 18.12.2009 | Belastungsdyspnoe

    Sport sollte auch für Patienten mit Anstrengungsasthma kein Problem sein

    90 Prozent aller Asthmatiker leiden unter Anstrengungsasthma (EIA, exercise-induced asthma). Aber auch bei Patienten ohne Asthma können Belastungs-induzierte Bronchospasmen (EIB, exercise-induced bronchospasm) auftreten. Häufig von EIB betroffen sind Leistungssportler wie Skilangläufer oder Eisschnellläufer. Mit den richtigen Verhaltensregeln und Anwendung von Bronchodilatatoren bei Bedarf vor körperlichem Training sollte aber Sport für die Betroffenen kein Problem sein, betont Dr. William Storms von der Allergieklinik in Colorado Springs/USA in einem Übersichtsartikel. 

     

    Kennzeichen eines EIB, das auch mit einer Entzündung der Bronchien einhergehen kann, ist eine normale Lungenfunktion (FEV1-Wert), während für das EIA ein verminderter FEV1 typisch ist. Bei beiden Gruppen von Patienten kann es meist bereits wenige Minuten nach Beginn des Trainings zu Husten, pfeifenden Atemgeräuschen und Kurzatmigkeit kommen, bei einem Teil der Patienten treten diese Beschwerden jedoch erst auf, wenn das Training bereits beendet ist. Manche Patienten berichten auch nur über unspezifische Symptome wie Müdigkeit und Erschöpfung oder länger anhaltenden trockenen Husten nach dem Training. Differenzialdiagnostisch sollte auch an eine Belastungs-induzierte Stimmband-Dysfunktion, eine Belastungs-induzierte Hyperventilation oder eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) gedacht werden. 

     

    Ist der Verdacht EIA oder EIB durch einen inhalativen Test mit einem kurz wirksamen Bronchodilatator gesichert, sollten die Patienten zu Prophylaxestrategien beraten werden. Ein geeignetes Aufwärmprogramm (bis zu 90 Prozent der maximalen Herzfrequenz des angestrebten Trainings) kann den Beschwerdegrad deutlich verringern, in Einzelfällen sogar vollständig unterdrücken. Das Einatmen kalter Luft während Anstrengungen sollte vermieden werden. Die meisten Betroffenen mit EIB brauchen zur Prävention und Therapie kurz wirksame Beta-2-Mimetika, die zehn bis 15 Minuten vor dem Training inhaliert werden. Zu beachten: Diese Substanzen sollten nicht häufiger als dreimal pro Woche angewandt werden, um keine Toleranz zu erzeugen. Patienten mit EIA sollten eine reguläre Asthmatherapie erhalten (z.B. inhalative Kortikosteroide, Montelukast, Cromoglicinsäure). Diese Therapie kommt auch für EIB-Patienten infrage, vor allem, wenn sie häufig trainieren. 

    Quelle

    • Storms W: Challenges in the Management of Exercise-induced Asthma. Expert Rev Clin Immunol 2009; 5(3): 261-269
    Quelle: Ausgabe 01 / 2010 | Seite 11 | ID 132316