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  • 31.05.2010 | Asthma bronchiale

    LABA plus inhalative Glukokortikoide bei Kindern meist am wirksamsten

    Zur Dauertherapie eines Asthma bronchiale erhalten Kinder üblicherweise niedrig-dosierte inhalative Glukokortikoide (GC). Bei etwa der Hälfte der Kinder sind die Symptome unter dieser Therapie allerdings nicht unter Kontrolle und fast 40 Prozent erleiden Exazerbationen, sodass die Therapie intensiviert werden muss. Einer neuen Studie zufolge wird dabei der größte Therapieerfolg erzielt, wenn lang wirkende Beta-2-Mimetika (LABA) hinzugefügt werden.  

     

    US-Wissenschaftler verglichen Stufentherapien bei 182 Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren mit mildem bis moderatem Asthma, die unter zweimal täglich 100 µg Fluticason noch Beschwerden hatten. Nacheinander erhielten sie für jeweils 16 Wochen entweder mehr GC (zweimal täglich 250 µg Fluticason), zusätzlich zu ihrer bisherigen GC-Therapie zweimal täglich 50 µg inhalatives Salmeterol oder den oralen Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten (LTRA) Montelukast (5-10 mg täglich). Der Behandlungserfolg wurde anhand von Exazerbationen, Asthma-freien Tagen und der Einsekunden-Kapazität (FEV1) beurteilt. Insgesamt sprachen 98 Prozent der Kinder auf eine Therapieumstellung an. Dabei war der Anteil von Kindern, die unter LABA den besten Therapieerfolg zeigten (mehr als 50 Prozent) deutlich höher als unter LTRA (34 Prozent) oder einer Steigerung der GC-Dosis (32 Prozent). Insgesamt war die Zahl der beschwerdefreien Tage unter allen Stufentherapien ähnlich. Auch konnte keine der Behandlungen Exazerbationen komplett verhindern. Die Therapie sollte deshalb stets individuell angepasst werden, so die Autoren.  

     

    Der Therapieerfolg hängt der Studie zufolge unter anderem auch von der ethnischen Zugehörigkeit der Kinder ab. Anders als kaukasische Kinder, die am besten auf LABA ansprachen, profitierten afroamerikanische Kinder genauso gut von mehr GC. Die Wahrscheinlichkeit, mit LTRA die größte Verbesserung zu erzielen, war bei Afroamerikanern am geringsten. Der initiale FEV1-Wert nach Bronchodilatation oder eine vor Studienbeginn nachgewiesene Hyperreagibilität im Metacholintest, waren keine Prädiktoren für das Therapieansprechen, wohl aber die Scores im Asthma Control Test beziehungsweise Childhood Asthma Control Test: Kinder, die von vornherein mit Werten über 19 vergleichsweise besser eingestellt waren, sprachen in der Regel auch besser auf LABA an.  

     

    Quelle

    • Lemanske RF et al.: Step-up Therapy for Children with Uncontrolled Asthma Receiving Inhaled Corticosteroids. NEJM 2010; 362(11): 975-985