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  • 22.01.2010 | Allergien

    Leitlinie zur Primärprävention von Allergien nach evidenzbasierten Kriterien aktualisiert

    Atopische Erkrankungen wie allergisches Asthma, Heuschnupfen und atopisches Ekzem haben auch in den letzten Jahren in den westlichen Industrienationen weiter zugenommen. Präventive Maßnahmen sind von besonderer Bedeutung, da kausale Therapiemöglichkeiten begrenzt sind. Eine deutsche Expertengruppe hat kürzlich die S-3-Leitlinie Allergieprävention, erstmals im Jahr 2004 publiziert, nach evidenzbasierten Kriterien aktualisiert. Die Leitlinie bezieht sich ausschließlich auf Maßnahmen der Primärprävention. 

    Daten von 217 Originalarbeiten ausgewertet

    Grundlage der Empfehlungen, die auf Kinder fokussieren, sind Daten von 217 Originalarbeiten, darunter vier Cochrane-Reviews, 14 Meta-Analysen, 19 randomisierte kontrollierte Studien, 135 Kohortenstudien und 45 Fall-Kontroll-Studien. Zum Thema Ernährung unterstützt die Konsensusgruppe einstimmig die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) bezüglich einer ausgewogenen und nährstoffdeckenden Ernährung von Säuglingen, Kleinkindern, Schwangeren und Stillenden. 

     

    Unterstützt wird zur Prävention atopischer Erkrankungen weiterhin ausschließliches Stillen von Säuglingen in den ersten vier Lebensmonaten. Wenn dies nicht oder nicht ausreichend möglich ist, wird bei Risikokindern die Gabe von partiell oder extensiv hydrolysierter Säuglingsnahrung bis zum vollendeten 4. Lebensmonat empfohlen. Zu beachten ist nach Angaben der Expertengruppe, dass die in den Studien getesteten hydrolysierten Säuglingsnahrungen auf dem deutschen Markt zum Teil nicht mehr erhältlich sind. Soja-basierte Säuglingsnahrungen werden zur Allergieprävention nicht empfohlen; es gibt aufgrund der enthaltenen Phytoöstrogene sogar gesundheitliche Bedenken gegen Sojanahrungen.  

    Fischkonsum wirkt vermutlich protektiv

    Neu aufgenommen wurden in die Leitlinie die Hinweise, dass Fischkonsum der Mutter während der Schwangerschaft oder Stillzeit ebenso wie Fischkonsum des Kindes im ersten Lebensjahr einen protektiven Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen beim Kind haben können. Die Beikosteinführung aus präventiven Gründen über den vollendeten vierten Lebensmonat hinaus zu verzögern, wird nicht empfohlen. Eine allgemeine Diät zur Allergie-prävention nach dem ersten Lebensjahr kann nicht empfohlen werden. 

    Bekräftigt werden durch aktuelle Studien die bisherigen Empfehlungen zur Haustierhaltung: