· Sanierung
Wenn der Motor stottert: Was bei einer Krise des Autohauses zu tun ist

von Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, Dr. Volker Hees, und Rechtsanwältin Dr. Sophia Fälschle, Hoffmann Liebs Rechtsanwälte, Düsseldorf
| Viele Autohäuser kämpfen mit Umsatzrückgängen, steigenden Kosten und veränderten Marktbedingungen. Trotz immenser Marketingkosten bleiben nicht nur Elektrofahrzeuge stehen ‒ selbst das früher so beliebte Cabrio wird zum Ladenhüter. Manche sagen den Untergang des stationären Autohandels voraus. Was können betroffene Unternehmen tun, um eine Insolvenz abzuwenden oder sich erfolgreich zu sanieren? ASR klärt Sie auf. |
Welche Faktoren dem Autohandel zu schaffen machen
Autohäuser verfügen traditionell über eine hohe Fixkostenstruktur. Nur schwer lassen sich Personal, Mieten für mehrere Standorte, Ausstellungsflächen und laufende Verträge mit Dienstleistern kurzfristig anpassen. Bei stagnierendem oder rückläufigem Absatz führt das zu einer gefährlichen Hebelwirkung: Geringere Umsätze lassen die Erträge überproportional schrumpfen. So geraten viele Betriebe in eine wirtschaftliche Schieflage.
Längere Standzeiten der Fahrzeuge sorgen für höhere Kosten
Zudem spielt in Autohäusern die Kapitalbindung eine wichtige Rolle. Private und gewerbliche Kunden halten sich mit Investitionen zurück. Der Wegfall der E-Auto-Förderung hat die Nachfrage nach BEV spürbar gebremst. Besonders belastend sind die gestiegenen Standzeiten der Fahrzeuge. Jeder Tag, den ein Auto unverkauft bleibt, kostet den Handel mittlerweile durchschnittlich 30 Euro (statt 23 Euro im Vorjahr). Im Schnitt stehen Benziner 82, Diesel 86 und BEV knapp 100 Tage. Hier machen sich die gestiegenen Kosten für das Bewerben der Fahrzeuge in Online-Marktplätzen, für Fotografie, Bildbearbeitung, Marketing, für die Beseitigung von Standschäden usw. bemerkbar.
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