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  • 01.05.2007 | Praxissteuerung

    Crash-Kurs Praxissteuerung – Lektion 6: Liquiditätssteuerung

    von Stephan Goblirsch, Betriebswirtschaftliches Rechenzentrum für Zahnärzte, Münster, www.goblirsch-gruppe.de

    Die Sicherung der Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens ist ein Dauerziel, fällt unter die Kategorie „Existenzsicherung“ und ist damit Chefsache. Nachdem in den Lektionen 2 bis 5 in der Hauptsache der Basisparameter „Rentabilität“ behandelt wurde, ist die sechste und letzte Lektion der Liquidität gewidmet.  

     

    Definition der Liquidität

    Die Liquidität beschreibt die Fähigkeit und Bereitschaft eines Unternehmens, seinen bestehenden Zahlungsverpflichtungen termingerecht und betragsgenau nachkommen zu können.  

    Der Leitsatz „Liquidität geht vor Rentabilität“ ist zwar nicht falsch, aber auch nicht richtig. Vielmehr können Rentabilität und Liquidität als die beiden Seiten des wirtschaftlichen Handelns verstanden werden. Einerseits steht Liquidität dauerhaft nur in ausreichendem Maße zur Verfügung, wenn langfristig und per saldo mit Erfolg gewirtschaftet wird (Rentabilität), andererseits ist Liquidität dauerhaft erforderlich, um den Prozess des Wirtschaftens in Gang zu halten. Eine der häufigsten Ursachen für Insolvenzen im Bereich der Heilberufler ist fehlende Transparenz und Ignoranz bezüglich wirtschaftlicher Zusammenhänge.  

    Illiquidität führt zum Verlust der Existenzgrundlage

    Wie schon in Lektion 1 beschrieben, hat die Liquidität im Geschäftsverkehr überragende Bedeutung. Häufige Folge der Illiquidität (Zahlungsunfähigkeit) ist das „Aus“ für das Unternehmen und damit der Verlust der Existenzgrundlage.  

    Zwei Kategorien der Liquiditätsbetrachtung

    Die Liquiditätsbetrachtung lässt sich in zwei Kategorien, die statische und die dynamische, unterteilen. Die statische Betrachtung arbeitet mit Kennzahlen. Diese bilden die Relation zwischen den kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen (Verbindlichkeiten) und den zu deren Deckung verfügbaren Mitteln ab.  

    Unterscheidung zwischen verschiedenen Liquiditätsgraden

    Während unter dem Bruchstrich immer die kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen, variiert die Zusammensetzung des Wertes über dem Bruchstrich. Je nach Zusammensetzung ergeben sich unterschiedliche Liquiditätsgrade (Deckungsgrade). Die „Liquidität 1. Grades“ weist zum Beispiel aus, wie oft die kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen von den zur Verfügung stehenden flüssigen Geldmitteln gedeckt werden können. Ist der Wert kleiner 1, dann besteht hier eine Unterdeckung und es ist mit Zahlungsschwierigkeiten zu rechnen. Diese können beispielsweise durch die Begleichung kurzfristiger Zahlungsansprüche (Forderungen) vermieden werden. Durch Hinzurechnung der Forderungen zu den flüssigen Geldmitteln wird die Kennziffer „Liquidität 2. Grades“ gebildet. Die „Liquidität 3. Grades“ erhält man durch eine zusätzliche Erweiterung um die Warenbestände.  

    Statische Instrumente weitgehend unbrauchbar