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  • 08.04.2011 | Praxisentwicklung

    Unfrieden unter (zahn-)ärztlichen „Partnern“ - Ursachen, Konfliktlösung, Prävention

    von Dr. med. dent. Wieland Schinnenburg, RA, Fachanwalt für Medizinrecht, Mediator, Hamburg, www.mediator-schinnenburg.de

    Unfrieden und Streit innerhalb einer (Zahn-)Arztpraxis sind keine Seltenheit. Letztlich scheitern sogar viele „Partnerschaften“, obwohl es hierzu oft gar nicht hätte kommen müssen. Dieser zweiteilige Beitrag zeigt auf, wie sich - ggf. mit Hilfe eines Mediators - Auseinandersetzungen auf Partnerebene einvernehmlich beenden und für die Zukunft vermeiden lassen.  

    Fluch und Segen der Partnerschaft

    Die berufliche Zusammenarbeit von (Zahn-)Ärzten bringt viele Vorteile: Sie erleichtert die Spezialisierung und den fachlichen Austausch. Sie ermöglicht längere Sprechzeiten bei gleichzeitiger flexibler Arbeitszeitgestaltung. Nicht zuletzt können den Patienten verschiedene Arzt-Typen „angeboten“ werden.  

     

    Auf der anderen Seite birgt die berufliche Zusammenarbeit auch einige Gefahren: Der einzelne Behandler ist nicht mehr „Herr im Haus“, er muss alle wesentlichen Entscheidungen mit einem oder mehreren Kollegen abstimmen. Dies fällt nicht selten denen schwer, die zuvor viele Jahre in einer Einzelpraxis tätig waren und nun auf einen meist jüngeren Kollegen Rücksicht nehmen müssen. Hinzu kommen erhebliche Haftungsrisiken, die hier nicht weiter thematisiert werden sollen. Ähnlich wie bei Rechtsanwälten oder Steuerberatern sind daher Streitereien unter (Zahn-)Ärzten, die beruflich zusammenarbeiten nicht selten, dies ist allerdings noch nicht in das Bewusstsein größerer (Fach-)Kreise eingedrungen.  

     

    Derartige Streitereien werden oft hartnäckig geführt. Nicht selten haben sie für die Beteiligten erhebliche wirtschaftliche Folgen. Es geht aber auch um den Verlust von Patienten, die die angespannte Situation in der Praxis bemerken und deshalb lieber eine andere Praxis aufsuchen. Und es geht um Kosten für Ausgaben, die nur getätigt werden, damit der aufgebrachte Partner besänftigt wird, zum Beispiel für eine neue Behandlungseinheit oder eine eigene Helferin. Falls es zu einer Trennung kommt, steigen diese Kosten erheblich: Viele Patienten gehen verloren, es müssen neue Praxisräume gesucht und eingerichtet werden etc.