· Fachbeitrag · Arbeitsmotivation
Krank sein und arbeiten? Vorsicht mit übertriebenem Pflichtbewusstsein!
von Angelika Schreiber, Hockenheim
| Soll ich mich krank zur Arbeit schleppen, weil ich mein Team, den Chef und die Patienten nicht hängen lassen will? Oder verliert mein Arbeitgeber vielleicht durch mein Pflichtbewusstsein noch mehr Geld, weil ich später wegen verschleppter Krankheit länger ausfalle? Und kann ich es verantworten, dass meine Kollegen möglicherweise von mir angesteckt werden? Diese Fragen beschäftigen viele, wenn sie sich nicht gut fühlen. Doch wie geht man vor ‒ zur Arbeit gehen oder nicht? Dazu einige Überlegungen. |
Viele kurieren ihre Erkrankung nicht richtig aus
Laut einer Umfrage der Pronova BKK bleiben nur rund ein Drittel aller Deutschen so lange zu Hause, bis die Krankheit auskuriert ist. 62 Prozent dagegen schleppen sich zum Arbeitsplatz, bevor sie wieder fit sind ‒ aus Angst, nicht lange fehlen zu dürfen. Andere melden sich lieber gar nicht krank. Bei einer leichten Erkältung gehen rund 50 Prozent der Befragten arbeiten, bei Rückenschmerzen sind es 57 Prozent und bei Fieber immer noch 16 Prozent.
Präsentismus nennt man diese Erscheinung, dass kranke Mitarbeiter, die dringend eine Ruhephase bräuchten, lieber arbeiten als sich ins Bett zu legen, um gesund und fit zu werden. Häufig sind es Mitarbeiter in sozialen Berufen ‒ und hier vor allem Frauen, die eine Krankmeldung verweigern, im Glauben, unersetzbar zu sein.
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