Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww

· Fachbeitrag · Kariesprophylaxe

Gibt es echte Alternativen zum Fluorid?

von Wolfgang Schmid, Schriftleiter ZR Zahnmedizin Report, Berlin

| Fluorid steht wegen angeblich systemischer Nebenwirkungen immer wieder in der Kritik. Im Internet kursieren zahlreiche Seiten mit zum Teil aufgebauschten Meldungen über Nebenwirkungen (siehe auch PPZ 06/2017, Seite 12 ) - und mit zahlreichen Alternativen für Fluorid. Doch was ist dran an diesen alternativen Stoffen? |

Fluoridalternativen - wie gut wirken sie?

Dieser Diskussion muss man einige Worte zum Fluorid vorausschicken: Eigentlich sollte man nicht von Fluorid, sondern von „Fluoriden“ sprechen, denn es gibt im Zahnpflegemarkt verschiedene Fluorid-Verbindungen. Fluoride haben zwei Wirkungen gegen Karies: Zum einen remineralisieren sie die Zahnhartsubstanz und wirken so einer Erosion des Schmelzes durch saure Nahrungsmittel wie auch den Säureangriffen durch Bakterien entgegen. Zum anderen hemmen Fluoride das Wachstum der schädlichen oralen Bakterien.

 

Wie gut remineralisieren sie?

Zahnpasten und Mundspüllösungen mit Zusätzen von Nanokristallen aus Hydroxylapatit oder Zink-Carbonat-Hydroxylapatit sollen eine „biologische Reparatur“ bzw. „Neomineralisation“ von Zahnschmelz und Dentin bewirken. Die bekanntesten dieser fluoridfreien Produkte sind ApaCare® (Cumdente) und BioRepair® (Dr. Kurt Wolff GmbH). Doch deren Effekte sind nur sehr gering: In einer Studie der Universität Jena konnte gezeigt werden, dass synthetische Carbonat-Hydroxylapatit-Kristalle in Biorepair® vorhanden sind. Allerdings war die remineralisierende Wirkung im Bereich des Schmelzes nicht und im Dentin nur geringfügig nachweisbar. Diese Ergebnisse bestätigen ältere Untersuchungen über die im Vergleich zum Fluorid geringere Remineralisation von Hydroxylapatit-Produkten. [1]