08.08.2014 · Fachbeitrag · Patientenumgang

Die schwangere Patientin in der Zahnarztpraxis: Das sollten Sie beachten

von Beate Schulz-Brewing, ZMF, Kiel

| Stellt sich eine schwangere Patientin in der Zahnarztpraxis vor, so richtet sich der Fokus nicht allein auf die Mundgesundheit der werdenden Mutter, sondern es werden auch Weichen für die Zahngesundheit des Kindes gestellt. Viele wichtige Informationen müssen vermittelt werden, aber auch im Umgang mit der Schwangeren gibt es Besonderheiten zu beachten. |

Hintergrundwissen für die Behandlung und Beratung

Kommt die Patientin nicht als Notfall, sondern frühzeitig, so kann durch eine rechtzeitige Befundung und rücksichtsvolle Terminierung eine angemessene Therapie und Begleitung stattfinden. Das gilt sowohl für die zahnärztlichen Behandlungen als auch die Prophylaxe-Sitzungen. Denn auch hier kann im Sinne der Primär-Primär-Prophylaxe sehr viel für Mutter und Kind getan werden. Professionelle Zahnreinigungen helfen, das Gebiss der Schwangeren belagsfrei zu halten und vor Entzündungen zu schützen. Die Vermeidung von Parodontopathien senkt das Risiko einer Fehlgeburt. Durch Aufklärung und gezielte Beratungen kann sogar verhindert werden, dass das Kind selbst Karies entwickelt. Eine ECC (Early Childhood Caries) sollte unbedingt vermieden werden. Unverhältnismäßig viele Kinder erkranken auch heute noch an dieser schweren Erkrankung, die das Milchgebiss fast vollständig zerstört. Die Ursachen sind mangelnde Aufklärung, Unwissenheit der Eltern und eine falsche Ernährung.

MERKE | Vergessen Sie nicht: Eine schwangere Frau ist eine gesunde Frau! Allerdings sind Schwangere sehr sensibel. Alle Informationen und Beratungen sollten der Diagnose angemessen sein. Überfordern und ängstigen Sie die Patientin nicht. Erklären Sie sachlich aber dosiert. Werden der Patientin die Informationen zu viel, dann schaltet sie ab, denn überall wird sie nun beraten und belehrt.