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  • 13.10.2008 | Insolvenzrecht

    Architektenpraxis in der Insolvenz

    von RA Dr. Jochen Blöse, Köln

    Die wirtschaftliche Situation vieler freischaffender Architekten ist schlecht. Die verfügbaren Informationen zeigen, dass sich die Lage des Berufsstandes der Architekten seit Ende 1989/1990 kontinuierlich – mit einer leichten Erholung 1997 bis 1999 – verschlechtert hat. Erstmals zu Beginn diesen Jahres wird von einer Erholung der Umsatzsituation ausgegangen, die sich jedoch bei der Ertragslage nicht positiv auswirken wird. Dabei ist zugleich erkennbar, dass es ein Gefälle von den als Kapitalgesellschaft organisierten Büros hin zu den einzelunternehmerisch bzw. in einer GbR oder OHG tätigen Architekten gibt. Auch die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung ist nicht von dem Glauben an eine grundlegende Besserung geprägt. Dies gibt Anlass, die Frage der Insolvenz von Architekten und deren Folgen für den einzelnen Berufsträger näher zu beleuchten. 

    1. Wirtschaftliche Lage der Architekten

    Das ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (ifo) befragt vierteljährlich 3000 freischaffende Hochbauarchitekten aus neun Bundesländern zu ihrer Lage und ihren Zukunftsaussichten. Die letzten verfügbaren Ergebnisse aus Februar 2004 zeigen ungeachtet der leichten Aufhellung eine nach wie vor schlechte Grundstimmung. Hatte im Herbst 2003 die Zahl der Vertragsabschlüsse den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1981 erreicht, so wird für das laufende Jahr eine Umsatzausweitung prognostiziert. Die Ertragsprognose bleibt jedoch weiterhin pessimistisch. Die Branche geht nach wie vor von einer starken Konjunkturabhängigkeit und einer sehr hohen Konkurrenzintensität aus. 

     

    Nach der beim ifo verfügbaren Umsatzsteuerstatistik reduzierte sich im Zeitraum von 1994 bis 2000 die Zahl der im Hochbau und in der Innenarchitektur tätigen Architekturbüros von 38.123 auf 34.577. Das Volumen der erbrachten Leistungen verirngerte sich von rund 9,2 Mrd. EUR auf etwas mehr als 7,3 Mrd. EUR. Damit fiel der Durchschnittsumsatz pro Büro von rund 241.000 EUR auf ca. 211.000 EUR. 

     

    Dabei beträgt der pro Kopf Jahresumsatz der als Einzelunternehmer tätigen Architekten, und in dieser Form waren im Jahr 2000 82,4 v.H. aller Hochbau- und Innenarchitekten tätig, nur rund 140.000 EUR. Die in einer GbR oder OHG zusammengeschlossenen Berufsträger (13,2 v.H.) kamen auf einen durchschnittlichen Jahresumsatz in Höhe von ca. 440.000 EUR. Deutlich darüber lagen die in der Rechtsform der GmbH organisierten Büros, dies sind 4,2 v.H. Sie erzielten durchschnittliche Jahresumsätze in Höhe von mehr als 781.000 EUR. Umsatzspitzenreiter waren allerdings die 69 in einer KG organisierten Architekten (= 0,2 v.H.), die auf einen Jahresumsatz von mehr als 2,5 Mio. EUR kamen.  

    2. Arten des Insolvenzverfahrens

    Karrierechancen

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