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  • · Fachbeitrag · Epilepsie

    Gute Hilfe zum Abschätzen des Rezidivrisikos nach dem Absetzen von Antiepileptika

    | Früher galt die Devise, die Medikamente zu stoppen, wenn der Patient ein bis zwei Jahre anfallsfrei war. Eine Metaanalyse plädiert nun für einen individuellen Ansatz und liefert einfach zu handhabende Nomogramme. |

     

    Die Autoren schlossen zehn Studien in ihre Metaanalyse ein. Darunter waren prospektive, retrospektive und randomisierte Studien mit insgesamt 1.769 Patienten (Erwachsene und Kinder, selektierte und unselektierte Populationen). Der mediane Follow-up betrug 5,3 Jahre. Bei 46 Prozent der Patienten kam es nach dem Absetzen der Medikation zu erneuten epileptischen Anfällen. Innerhalb der ersten zwei Jahre nach dem Absetzen ereigneten sich relativ viele Rezidive, etwa ab dem sechsten Jahr kam es kaum noch zu Rückfällen. Beunruhigend sind jene neun Prozent (n=136) der Patienten, bei denen es trotz erneuter Medikation nicht mehr gelang, eine Anfallsfreiheit wie zuvor herzustellen.

     

    In früheren Arbeiten wurden insgesamt 22 Faktoren genannt, die ein Rezidiv begünstigen. Die Autoren fanden jetzt acht unabhängige Prädiktoren. Dies waren: Dauer der Erkrankung und Zahl der Anfälle vor der Remission, anfallsfreies Intervall vor dem Absetzen der Medikamente, Alter bei Beginn der Erkrankung, Fieberkrämpfe in der Vergangenheit, Entwicklungsverzögerung, epileptiforme Veränderungen im EEG vor dem Absetzen des Medikamente und Anfälle, die nicht selbst-limitierend waren.