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  • · Fachbeitrag · Bipolare Störungen

    Störungen der Schilddrüsenfunktion ‒ eines der häufigsten Probleme einer Lithium-Therapie

    Lithium zählt zu den am häufigsten eingesetzten Medikamenten bei bipolaren Störungen, obwohl über die Sicherheit der Therapie immer wieder diskutiert wird. Britische und französische Forscher haben jetzt Berichte zu den Nebenwirkungen einer Lithium-Therapie aus insgesamt 385 Studien in Form einer Meta-Analyse ausgewertet. Zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Lithium-Therapie zählen danach Hypothyreose (fast 6-fach erhöhtes Risiko im Vergleich zur Placebogruppe; TSH-Serumspiegel im Mittel +4 U/ml erhöht) und Hyperparathyroidismus (Erhöhung der Parathormonspiegel im Mittel +7,3 pg/ml), einhergehend mit erhöhten Serumkalziumspiegeln (im Mittel +0,09 mmol/l).

     

    Den Daten zufolge schränkt eine Lithium-Therapie die Nierenfunktion etwas ein (GFR -6,2 ml/min im Vergleich zu Placebo) und könnte das Risiko für ein Nierenversagen erhöhen; aber in absoluten Zahlen sei das Risiko gering. Nur 0,5 % der Behandelten erhielten eine Nierenersatztherapie. Das Risiko für eine Gewichtszunahme ist unter Lithium fast doppelt so hoch wie unter Placebo. Kongenitale Fehlbildungen, Alopezie oder Hautstörungen wurden unter Lithium nicht beobachtet. Die Autoren empfehlen, den Kalziumspiegel vor Therapiebeginn zu bestimmen und jährlich Kalzium-, Nieren- und Schilddrüsenwerte zu kontrollieren.

     

    Quelle