19.02.2015 · Article · Arzneimittelinteraktionen

Relevanz der Interaktion zwischen Clopidogrel und PPI wieder fraglich

| Sowohl die US-Zulassungsbehörde FDA als auch die europäische EMA warnen vor der gleichzeitigen Einnahme des Thrombozytenaggregationshemmers Clopidogrel mit Protonenpumpenhemmern (PPI) wegen Interaktionen bei der Verstoffwechslung der Substanzen. Das führt in der Praxis häufig zu therapeutischen Konfliktsituationen. Die Datenlage zur Relevanz der Arzneimittelinteraktionen ist aber alles andere als konsistent, betonen US-Autoren nach einer neuen Meta-Analyse. Sie haben die Auswirkungen einer gleichzeitigen Einnahme von PPI mit einer doppelten Plättchenhemmung (DAPT) in 35 Studien analysiert. Es waren 31 Beobachtungsstudien und vier randomisierte kontrollierten Studien, letztere alle zu Interaktionen des PPI Omeprazol mit DAPT. Während in den Beobachtungsstudien unter PPI erhöhte kardiovaskuläre Komplikationsraten im Verlauf eines Jahres berichtet wurden, konnte dies in den randomisierten klinischen Studien mit Omeprazol nicht bestätigt werden, berichten die Autoren. Möglicherweise gebe es nicht berücksichtige Einflussfaktoren in den Beobachtungsstudien, schreiben sie, und fordern weitere Studien. |