Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Orale Antikoagulation

    Fast ein Drittel der VHF-Patienten brechen Warfarin-Prophylaxe frühzeitig ab

    Die Therapieadhärenz von Patienten mit Vorhofflimmern (VHF), die zur Schlaganfallprophylaxe mit Warfarin behandelt werden, ist sehr schlecht. Das hat sich in einer retrospektiven Beobachtungsstudie bei mehr als 125.000 VHF-Patienten ab 66 Jahren, die neu auf Vitamin-K-Antagonisten eingestellt worden waren, erneut bestätigt. Fast 10 % der Studienteilnehmer ließen sich kein zweites Mal Warfarin verordnen, knapp ein Drittel brach die Therapie innerhalb des ersten Jahres und über 60 % innerhalb von fünf Jahren ab. Im Median dauerte es 2,9 Jahre bis zum Abbruch der Therapie. Die Therapieadhärenz war besonders schlecht in der jüngsten Altersgruppe (66-75 Jahre), bei Männern sowie Patienten mit niedrigem Schlaganfallrisiko.

     

    In einer weiteren Auswertung der Studiendaten wurde allerdings auch ein hohes Risiko für Blutungen unter Warfarin festgestellt, insbesondere bei sehr alten Patienten. Insgesamt lag die Blutungsrate in der Studie mit einem Beobachtungszeitraum von 13 Jahren bei 3,8 % pro Personenjahr. Sie war deutlich höher als in den randomisierten klinischen Studien zur Warfarin-Therapie (1 % - 3 %), betonen die Autoren. In der Altersgruppe der über 75-Jährigen betrug die Blutungsrate 4,6 % im Vergleich zu 2,9 % bei Patienten im Alter von 66 bis 75 Jahren. Eine Blutung war definiert als größere Blutung, die eine Inanspruchnahme des ärztlichen Notdienstes oder eine Klinikeinweisung erforderte. Bei knapp zwei Drittel der Blutungen handelte es sich um gastrointestinale Blutungen. Fast jeder Fünfte, der mit einer Blutung in die Klinik eingewiesen wurde, starb an den Folgen.

     

    Die Autoren fordern ihre Kollegen dazu auf, Patienten bei Beginn einer Antikoagulantientherapie über das Blutungsrisiko und über Warnsymptome wie Blut im Stuhl genau zu informieren.