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  • · Article · KHK

    Optimale Dauer der dualen Plättchenhemmung nach Stent-Implantation ungeklärt

    Ob Patienten nach elektiver Implantation eines Drug-eluting Stents (DES) über sechs, zwölf Monate oder noch länger eine duale plättchenhemmende Therapie (DAPT) erhalten sollten, bleibt auch nach Veröffentlichung der Daten der DAPT-Studie unklar. Bei knapp 10.000 Patienten mit DES war nach einjähriger DAPT die Therapie beendet oder über weitere 18 Monate fortgesetzt worden. Bei verlängerter DAPT (Clopidogrel oder Prasugrel plus ASS) war nach 30 Monaten das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse (Tod, Herzinfarkt, Schlaganfall) um 29 % (4,3 % versus 5,9 %, p<0,001) und das Risiko für Stentthrombosen um 71 % (0,4 % versus 1,4 %, p<0,001) verringert. Der klinische Nutzen war vor allem auf eine verringerte Rate von Herzinfarkten zurückzuführen (2,1 % versus 4,1 %, p<0,001). Auf der Schadensseite wurde eine erhöhte Rate mittelgradiger oder schwerer Blutungen unter verlängerter Plättchenhemmung beobachtet (2,5 % versus 1,6 %, p=0,001). Schwere oder tödliche Blutungen waren selten und unterschieden sich nicht in ihrer Häufigkeit, so die Autoren. Unerwartet war eine Erhöhung der Gesamtmortalität bei verlängerter DAPT um 36 % (2,0 % versus 1,5 %, p=0,05), zurückzuführen auf vermehrte nicht-kardiale Todesfälle. Die FDA veranlasste dies zu einer Sicherheitsprüfung der Daten, die aber zu keinem Warnhinweis geführt hat.

     

    PRAXISHINWEIS | In Europa wird derzeit nach elektiver Stent-Implantation eine DAPT über sechs, in den USA über zwölf Monate empfohlen. Für beide Strategien gibt es gute Argumente, so Gilles Montalescot aus Paris beim AHA-Kongress Mitte November 2014 in Chicago. Die Entscheidung sollte individuell gefällt werden.

     

    Quelle