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  • · Article · Gastroösophageale Refluxkrankheit

    Wenig gute Daten zur Wirksamkeit von Histamin- 2-Rezeptor-Antagonisten bei Kindern

    Gastroösophagealer Reflux und gastroösophageale Refluxkrankheit sind bei Kindern und Kleinkindern häufig. Oft werden sie mit Histamin-2-Rezeptor-Antagonisten (H2RA) behandelt. Daten für eine gute symptomatische Wirksamkeit dieser Substanz gibt es allerdings nur wenige, insbesondere bei Kleinkindern. Das verdeutlicht ein Literaturreview zu acht Studien mit insgesamt allerdings weniger als 300 Kindern im Alter bis 15 Jahren. H2RA erhöhten im Vergleich zu den Placebogruppen den Magen-pH, beschleunigten die histologische Heilung von Magenschleimhautläsionen und sorgten auch für eine bessere Symptomlinderung. Bei Kleinkindern wurde jedoch in Studien nur eine beschleunigte Heilung von Magenschleimhautläsionen belegt. Zur Sicherheit der Therapie gab es insgesamt nur wenig Daten.

     

    Der Einsatz von säurehemmenden Therapien ist bekanntlich mit einem erhöhten Risiko für obere und untere Atemwegsinfektionen verbunden. Vermittelt wird dieser Zusammenhang vermutlich über ein verstärktes Bakterienwachstum im Magen unter säurehemmender Therapie. US-Wissenschaftler konnten dies in einer Studie bei 100 Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre belegen, bei denen zur Abklärung eines chronischen Hustens eine Bronchoskopie und Ösophagogastroduodenoskopie erfolgt war. Bei deutlich mehr Studienteilnehmern, die bis kurz vor den Eingriffen (< 24 Stunden) säure-hemmende Medikamente einnahmen, konnte in Magen und Duodenum eine bakterielle Besiedlung nachgewiesen werden im Vergleich zu Patienten, die keine solchen Medikamente einnahmen oder sie mehr als 48 Stunden vor dem Eingriff abgesetzt hatten (46 % versus 18 %, p=0,003).

     

    Vermehrt nachgewiesen wurden im Magensaft der behandelten Patienten unterschiedliche Bakterienstämme, darunter Staphylokokken (13-fach erhöhte Prävalenz) und Streptokokken (7-fach). Auch die bakteriellen Konzentrationen waren unter säurehemmender Therapie im Median höher. Bei Studienteilnehmern mit Nicht-Säure-Reflux waren auch die Bakterienkonzentrationen in der Lunge erhöht.