Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Defibrillatortherapie

    Subkutane Defibrillatoren sind noch kein Ersatz für konventionelle ICDs

    Rein subkutan implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren (S-ICDs), die seit einigen Jahren als Alternative zu konventionellen transvenösen ICDs erprobt werden, können diese nach den bisherigen Erfahrungen in Deutschland noch nicht ersetzen. Für den S-ICD spricht, dass keine Elektroden im Herz platziert werden müssen, so dass die Implantation ohne Röntgen-Durchleuchtung möglich ist und das Gerät bei Infektionen oder Sondenbruch unkompliziert entfernt werden kann, sagte Professor Dr. Stephan Willems aus Hamburg bei den Dresdner Herz-Kreislauf-Tagen 2012. Gegen den Einsatz spricht, dass es bisher keine modernen Detektionsalgorithmen zur Programmierung der Systeme gibt, das Detektionsfeld groß und unipolar ist und nur eine passagere Ventrikelstimulation möglich ist.

     

    In Herzzentren in Münster, Bernau und Hamburg wurden bisher 40 Patienten mit S-ICDs versorgt, rund jeweils ein Viertel mit ischämischer oder dilatativer Kardiomyopathie, mit anderen strukturellen Herzerkrankungen oder anderen kardialen Erkrankungen, 17 Patienten zur Primär- und 23 zur Sekundärprävention. Bei vier Patienten wurden von den Geräten insgesamt 17 Episoden von Kammerflimmern bzw. ventrikulären Tachykardien detektiert, von denen aber nur 13 Episoden richtig detektiert wurden. Die Erfolgsrate des ersten Schocks lag hier nur bei 67 %, berichtete Willems. Die vier fälschlicherweise registrierten Episoden hatten zwei unnötige Schocks zur Folge.

     

    Quelle