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  • · Fachbeitrag · Zikavirus-Infektion

    Erstmals Zikaviren im Fruchtwasser von Schwangeren nachgewiesen

    Der eindeutige Beleg dafür, dass Zikaviren (ZKV) die Ursache für die Häufung von Mikrozephalien bei Neugeborenen in Lateinamerika sind, steht noch aus. Aber die Indizien werden immer erdrückender. Brasilianische Wissenschaftler haben im Fruchtwasser von zwei Schwangeren, die Kinder mit Mikrozephalie zur Welt brachten, das Virus nachgewiesen. Das Fruchtwasser war bei Amniozentesen in der 28. Schwangerschaftswoche gewonnen worden. Damit ist es sehr wahrscheinlich, dass Zikaviren die Placentabarriere überwinden und den Fetus direkt infizieren können, so die Autoren. In einer weiteren Studie in Brasilien wurden bei 42 ZKV-positiven und bei 16 ZKV-negativen Schwangeren fetale Ultraschalluntersuchungen vorgenommen. Bei fast jeder dritten Frau in der infizierten Gruppe wurden beim Fetus Anomalien nachgewiesen (im Vergleich zu Null in der Kontrollgruppe). Bei zwei Feten kam es in der 36. und 38. Schwangerschaftswoche zu einer Totgeburt, Wachstumsretardierungen (mit oder ohne Mikrozephalie) hatten fünf Feten, Läsionen des zentralen Nervensystems oder ein anomaler Blutfluss wurden bei jeweils fünf Feten nachgewiesen. Zikaviren wurden bereits in Speichel, Muttermilch und Urin von Müttern nachgewiesen. Bei einzelnen Männern erfolgte der Nachweis auch im Sperma.

     

    Quellen

    • Calvet G et al.: Detection and sequencing of Zika virus from amniotic fluid of fetuses with microcephaly in Brazil: a case study. Lancet Infect Dis 2016, published online February 17