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  • 15.08.2007 | Krebsnachsorge

    Krebstherapien im Kindesalter sorgen noch viele Jahre später für Komplikationen

    Rund 80 Prozent aller Kinder mit Krebserkrankungen werden heute geheilt. Noch viele Jahre später, auch im Erwachsenalter, muss allerdings mit Krankheits- oder Therapie-assoziierten Spätfolgen gerechnet werden. In einer aktuellen Untersuchung in den Niederlanden waren mehr als drei Viertel der Studienteilnehmer, die im Kindesalter eine Krebserkrankung überlebten, als Jugendliche oder junge Erwachsene von Komplikationen betroffen. Besonders häufig war dies bei Personen mit früheren Knochentumoren der Fall und bei Personen, die bestrahlt worden waren. 

     

    In die Studie wurden 1.362 Fünf-Jahres-Überlebende einer Krebserkrankung in der Kindheit eingeschlossen, die über im Median 17 Jahre beobachtet wurden. Am Ende der Untersuchung waren die Studienteilnehmer im Mittel 24 Jahre alt, 90 Prozent waren jünger als 35 Jahre. Im Beobachtungszeitraum wurden bei 75 Prozent der Studienteilnehmer mindestens eine, bei 25 Prozent sogar fünf und mehr Komplikationen registriert, die mit der früheren Krebserkrankung oder der Therapie in Zusammenhang standen.  

     

    Am häufigsten waren orthopädische Probleme, gefolgt von Zweittumoren, Fertilitätsstörungen, psychosozialen und kognitiven Defiziten sowie neurologischen und endokrinen Störungen. Bei 37 Prozent war mindestens eine Komplikation schwer oder lebensbedrohlich oder hatte körperliche Beeinträchtigungen zur Folge. Besonders häufig betroffen waren Personen , die nur bestrahlt worden waren (55 Prozent). Bei alleiniger Chemotherapie betrug der Anteil schwerer Komplikationen 15 und bei alleiniger Operation 25 Prozent. Überlebende von Knochentumoren hatten am häufigsten schwere Komplikationen (64 Prozent), Überlebende einer Leukämie oder eines Wilms-Tumors am wenigsten (je zwölf Prozent). 

     

    Praxistipp

    Bei der Betreuung von Langzeitüberlebenden einer Krebserkrankung im Kindesalter sollten Sie hellwach sein und stets mit unvorhergesehenen, zum Teil auch schweren Komplikationen rechnen, die mit der früheren Erkrankung in Zusammenhang stehen. Wie hoch die Krankheitslast der Patienten ist, macht die aktuelle Studie deutlich. 80 Prozent waren langfristig von Komplikationen betroffen.