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  • · Fachbeitrag · Praxisangebot

    Animal Exercises in der Physiopraxis vermitteln tierischen Spaß an Bewegung

    von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen

    | Für viele Menschen bedeutet Training schweißtreibende und tumbe Schinderei. Warum das Ganze nicht mit einigen ungewohnten Bewegungen auflockern und das innere Tier wecken? Animal Exercises sind schon seit einiger Zeit ein wachsender Trend. Dieser Beitrag führt Sie durch den Dschungel der Methoden und Wirkungen und zeigt, wie Sie Animal Exercises auch ins Angebot Ihrer Praxis integrieren können. |

    Sieht auf den ersten Blick affig aus ...

    Die Tierwelt hat sich mittlerweile unter verschiedenem Namen in der Fitnessszene etabliert: Ob als Animal Flow, Moves, Athletics, Exercises oder Workout ‒ das Prinzip bleibt dasselbe. Grundlage des Trainings sind z. T. sehr komplexe und ungewohnte Bewegungen, die an bestimmte Tierarten oder deren natürliche Bewegungsmuster angelehnt sind. Dazu gehören etwa der Bear Crawl auf allen Vieren, seitliches Krabbenlaufen oder genüssliches Stretching wie eine Katze. Was im sich ersten Moment seltsam anhören mag und affig aussehen kann, erweist sich beim näheren Hinsehen als vielseitige Trainingsmethode, die nicht nur für Selbstzahler, sondern auch in der Therapie zum Einsatz kommen kann.

    ... ist aber wirkungsvoll!

    Denn anders als beim klassischen Kraft- oder Ausdauertraining und in Anlehnung an die Prinzipien des CrossFit® (PP 11/2020, Seite 13) stehen hier zusätzlich auch Komponenten wie Flexibilität und Geschmeidigkeit im Vordergrund. Trainiert wird dementsprechend auch nicht mit Hanteln oder anderen Hilfsmitteln, sondern ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht (Bodyweight Exercises), ähnlich dem Yoga. Im Unterschied dazu allerdings gibt es beim Animal-Training keinen spirituellen Überbau. Im Fokus steht Spaß an der Bewegung und Gesundheit. Insbesondere die ungewohnten und in den meisten Fällen sogar gänzlich unbekannten Bewegungen sorgen dafür, dass unser Nervensystem sich auf vollkommen andere Art und Weise anpassen muss. Festgefahrene und unter Umständen auf Dauer schädliche Bewegungsmuster aus dem Alltag können so aufgebrochen und verändert werden. Das Ergebnis ist nicht nur eine verbesserte Körperwahrnehmung, sondern auch ein ökonomischeres Bewegungsverhalten.