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  • · Fachbeitrag · Schmuck

    Keine Seltenheit: Zahnschäden und Gingivarezessionen durch Piercings

    | Komplikationen im Bereich des oralen Weichgewebes oder der Zahnsubstanz sind beim Tragen von Lippen- und Zungenpiercings keine Einzelfälle. Eine Literaturstudie aus den Niederlanden belegte den Trägern von Lippen- oder Zungenpiercings ein erhöhtes Risiko, eine gingivale Rezession zu entwickeln. Für Schäden am Zahn sind vor allem Zungenpiercings verantwortlich. [1] |

     

    Die Befunde weisen darauf hin, dass ein Zungenpiercing ein erhöhtes Risiko für Zahnschäden sowie ein mögliches Reservoir für parodontopathogene Bakterien darstellt. So können der Druck oder das häufige Bewegen des Metalls im Mund zu Zahnfleischschwund sowie zu Rissen und Absplitterungen der Zähne führen. Zungen- und Lippenpiercings schädigen vor allem das Zahnfleisch der unteren Backen- und Schneidezähne. Dies kann schon nach wenigen Monaten dazu führen, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet und die Zahnhälse freiliegen. Die Folgen: empfindliche Zähne und Parodontitis, selten auch Zahnverlust. [2]

     

    Die Auswertung der 15 Publikationen im Rahmen einer Metastudie deckte bei jedem zweiten Lippenpiercing-Probanden eine Gingivarezession auf; bei den zungengepiercten Studienteilnehmern lag die Häufigkeit des Auftretens bei 44 Prozent. Rund viermal häufiger sind Menschen mit einem Lippenpiercing im Vergleich zu Menschen ohne orales oder periorales Piercing von gingivalen Rezessionen betroffen. Konkrete Zahnschäden konnten in 26 Prozent der Fälle auf das Tragen eines Lippenpiercings zurückgeführt werden, die Zungenpiercings verursachten sogar 37 Prozent der Komplikationen in diesem Bereich.