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  • · CME-Beitrag: Dentin-Regeneration

    MTA ‒ das Mittel der Wahl zur direkten Überkappung bleibender Molaren bei Kindern?

    Bild: ©puhhha - stock.adobe.com

    | Forschungen zufolge ist eine durch tiefe kariöse Läsionen geschädigte Pulpa bei der richtigen Aktivierung regenerationsfähiger als bislang vermutet. Diese kann durch die direkte Pulpaüberkappung mit Portlandzement (MTA: Mineralisches Trioxid-Aggregat, auch Biokeramik oder Kalziumsilikathydrat) erreicht werden. Dabei stellt MTA insbesondere im Kindergebiss eine echte Alternative zum vielfach genutzten formaldehydhaltigen Material dar. [1, 2] |

    Regenerationspotenzial der Pulpa wird oft unterschätzt

    Der Kinderzahnarzt Dr. Richard Steffen (Universität Zürich) sieht aufgrund langjähriger Forschung und Erfahrung in der Kinderbehandlung die Regeneration der Pulpa trotz Schädigung in vielen Fällen für chancenreich. Und zwar dann, wenn das richtige Überkappungsmaterial verwendet werde, der Verschluss bakteriendicht sei und das richtige kariöse Dentin entfernt und das kariöse Dentin, was remineralisieren kann, belassen werde. [1]

    MTA vs. reines Kalziumhydroxid

    Heute wird MTA zur direkten Überkappung, aber auch als Wurzelkanalreparaturmaterial, Sealer und Kavitätenliner verwendet. Flüssig angerührtes MTA enthält ca. 30-40 Volumen-% Kalziumhydroxid, das laut Dr. Steffen alles lebende Gewebe inkl. Bakterien abtöte, aber gleichzeitig zur Reparatur anrege. Laut Dr. Steffen würden die dentinbildenden Zellen, die an den Pulpainnenwänden angelagert sind, aktiviert, Reparaturdentin zu bilden. Beim Einsatz von reinem Kalziumhydroxid komme die Heilung der Pulpa jedoch nur unter einer sog. Koagulationsnekrose zustande, weil das Material nicht aufhöre, abzubinden und weiter gesundes oder auch hoch entzündetes Pulpagewebe einzuschmelzen, so Steffen.