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  • 27.04.2009 | Intensivmedizin

    Bringt bei Schwerstkranken weniger Glukosekontrolle doch prognostisch mehr?

    Stressbedingte Blutzuckeranstiege sind bei Schwerstkranken ein bekanntes Phänomen. Strittig ist aber, ob es die Prognose bessert, wenn die Glukosespiegel normalisiert werden. Seit im Jahr 2001 in der bekannten Studie von van den Berghe die Mortalität bei Intensivpatienten dramatisch um 40 Prozent abnahm, wenn die Blutglukose zwischen 80 und 110 mg/dl gehalten wurde, ist dieses Vorgehen in vielen Kliniken Usus. Nun stellt die größere NICE-SUGAR-Studie mit 3.000 Intensivpatienten dies infrage: Diejenigen, bei denen die Glukose auf 81 bis 108 mg/dl gesenkt wurde, hatten eine signifikant um 14 Prozent höhere Mortalität als die, bei denen nur Werte unter 180 mg/dl angestrebt wurden. Schwere Hypoglykämien waren unter intensiver Kontrolle 14-mal häufiger. Fazit der Autoren: Zu strikte Glukosekontrolle ist bei Schwerstkranken nicht ratsam! 

     

    Quelle

    • The NICE-SUGAR Study Investigators: Intensive versus Conventional Glucose Control in Critically Ill Patients. NEJM 2009; 360: 1283-1297
    Quelle: Ausgabe 05 / 2009 | Seite 14 | ID 126305