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  • · Banking 4.0

    Mit falschen Karten gespielt ‒ das Wirecard-Desaster spiegelt Fallen der Digitalisierung

    Bild: © MQ-Illustrations - stock.adobe.com

    | Viele fühlen sich an die New-Economy-Blase um die Jahrtausendwende erinnert, in der fast jede Investitionsidee bejubelt wurde, wenn sie nur irgendwie mit dem Internet zusammenhing. Es war auch eine Zeit der Luftschlösser, Zahlenjongleure und dreisten Betrugsfälle. Zeigen sich ähnliche Muster im aktuellen Skandal rund um den Zahlungsanbieter Wirecard? Und haben zuständige Behörden die Ressourcen und das Know-how, um betrügerische Strategien schnell zu erkennen? |

     

    Tatsache ist: Zwischen der New-Economy-Phase und heute liegen 20 Jahre ‒ für das innovative und disruptionsfreudige digitale Zeitalter fast eine Ewigkeit. Tempo, Ideen und Möglichkeiten wachsen täglich neu. Dabei entsteht aber auch stets neue kreative kriminelle Energie. Das Hin- und Herlenken von Geldströmen, das selbst spezialisierte Behörden nur schwer enttarnen, ist nur ein Beispiel. Aktuell steht das Unternehmen Wirecard im Fokus. Der Zahlungsdienstleister entwickelt Lösungen für den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Es geht u. a. um gefälschte Treuhandkonten. Die Lage dort sei undurchsichtig, berichtet das Handelsblatt: „Zuletzt verdichteten sich Hinweise, dass neben wahrscheinlich nicht existenten Mitteln in Höhe von 1,9 Mrd. EUR auch reale Gelder in hoher Millionensumme in unbekannte Kanäle abgeflossen sein könnten.“

     

    Der Skandal hat auch verantwortliche Aufsichtsbehörden in den Mittelpunkt gerückt, denen vorgeworfen wird, die Vorgänge nicht erkannt zu haben. So kann sich die deutsche Finanzaufsicht BaFin darauf einstellen, schon bald auf Schadenersatz in Anspruch genommen zu werden. Die FAZ schreibt: „Auch die Berliner Rechtsanwälte Marc Liebscher und Wolfgang Schirp bereiten eine Sammelklage wegen Staatshaftung gegen die Bundesrepublik Deutschland vor. Grund ist für sie ebenfalls ‚das krasse Versagen der deutschen Aufsichtsbehörden‘ im Fall Wirecard“.

     

    Ist ein Unternehmen derart eng in Finanzdienstleistungen eingebunden, spüren auch schnell unbeteiligte Dritte Folgen, wenn es kollabiert. „In Großbritannien hatte die Finanzaufsicht FCA vergangene Woche die dortige Wirecard-Tochter Card Solutions stillgelegt. Folge war, dass Tausende Kunden mehrerer Fintech-Startups ihre Finanz-Apps nicht mehr nutzen konnten, weil die dahinter stehenden Kreditkartenzahlungen über Wirecard laufen“, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

     

    Weiterführende Hinweise

    Quelle: ID 46684767